Trockenheit verändert unsere Wälder
„Man merkt, wie der Wald an Substanz verliert“, warnt Förster Ekkehard Matter, während er uns durch ein Waldstück bei Weinsberg führt, für das er verantwortlich ist. Woran das liegt und was das bedeutet, erklärt er im Interview.
Förster Ekkehard Matter ist für rund 1300 Hektar Waldfläche verantwortlich. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die neben einer langfristigen Planung auch direkte Maßnahmen umfasst. Im Ernstfall heißt es: Bäume fällen und abtransportieren lassen. An den gerodeten Flächen können dann neue Setzlinge gepflanzt werden. Auf diese Weise wird die natürliche Erneuerung des Waldes unterstützt. Und das ist notwendig. Denn lange anhaltende Dürreperioden und Hitzerekorde hinterlassen ihre Spuren. Der sogenannte „Trockenstress“ macht Bäume anfällig für Bedrohungen – wie z.B. durch den Borkenkäfer. Mehr über die Arbeit von Ekkehard Matter und die damit verbundenen Herausforderungen verrät der Förster im Interview. Zudem erklärt er, woran man einen Borkenkäfer-Befall erkennen kann und wie er im Ernstfall damit umgeht.
„Unsere Wälder verändern sich unter zunehmend mediterranem Klima.“
Ekkehard Matter, Förster im Forstrevier Weinsberg
Warum sind Wälder wichtig und was ist Ihre Aufgabe als Förster?
Wälder sind wichtige Ökosysteme. Sie sind Lebensräume für eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren. Zudem sind sie wichtige Rohstofflieferanten. Zu meinen Aufgaben als Förster gehört es, nachhaltig einen Beitrag dafür zu leisten, dass diese Quellen nicht versiegen und auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben.
Welche Herausforderungen begegnen Ihnen bei Ihrer Arbeit?
Serien von sehr warmen Sommern sowie frühe und heiße Frühjahre sind keine Ausnahmeerscheinungen mehr. Dadurch verlängert sich die Vegetationszeit – also die Zeit, in der alles wächst und besonders anfällig für Wassermangel ist. Problematisch wird es insbesondere dann, wenn Dürreperioden zu lange anhalten.
Welche Veränderungen gab es Ihrer Meinung nach im Laufe der Jahre?
Dass Baumarten wie bspw. die Buche hier mal ein Problem haben werden, war vor 20 bis 25 Jahren noch undenkbar. Heute kommt es vor. Das zeigt, wie wichtig langfristiges Denken und Handeln im Bezug auf unsere Wälder sind – insbesondere, was die Auswahl der Baumarten anbelangt, die neu gepflanzt werden.
Warum ist „Trockenstress“ eine Gefahr für unsere Wälder?
Sind Bäume geschwächt, werden sie anfällig für andere Gefahren. So zum Beispiel für Sturmschäden. Aber auch Schädlingen wie Borkenkäfern, die Trockenheit und Hitze mögen, sind Bäume dann regelrecht ausgeliefert. Darum ist es wichtig, den Befall rechtzeitig zu erkennen und dann zügig zu handeln.
Borkenkäfer-Befall erkennen und handeln
#zukunftleben
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