Wie ErdmannHAUSER den Reis neu erfindet
Gesicherte Abnahmemengen und feste Rahmenpreise: Der Demeter-Betrieb ErdmannHAUSER Getreideprodukte ist ein echter Partner für Landwirtinnen und Landwirte! Wie mit dem „Dinkel wie Reis“ dabei eine neue, heimische Alternative zu Reis entdeckt wurde, lesen Sie hier.
Dinkel, so weit das Auge reicht: Hoch stapeln sich die Getreidesäcke in den Hallen des Demeter-Betriebs ErdmannHAUSER Getreideprodukte GmbH. Zwischen ihnen wuselt der Müller Benjamin Stöcklein hin und her, von einer Maschine zur nächsten eilend. Es wirkt wie ein normaler, kleiner Produktionsbetrieb, was sich hier in Erdmannhausen, hinter Ludwigsburg, angesiedelt hat. Doch wie so häufig verbirgt sich das Besondere im Detail: Wirft man einen genauen Blick auf die großen Säcke, die bis oben hin mit Dinkel gefüllt sind, sind dort Namen zu erkennen. „Diese Sorte wird von Theo Geyer geliefert“, erklärt Benjamin Stöcklein. „Wir können genau zurückverfolgen, welches Korn von welcher Landwirtin oder welchem Landwirt stammt“, sagt der Müller. Schließlich verstehe sich ErdmannHAUSER nicht als Produktionsbetrieb, sondern vielmehr als Partner der Landwirtinnen und Landwirte. Deshalb sichert ErdmannHAUSER ihnen auch feste Abnahmemengen und Rahmenpreise zu.
Johannes Huober, Geschäftsführer ErdmannHAUSER Getreideprodukte GmbH
Die enge Zusammenarbeit mit den Landwirtinnen und Landwirten zahlt sich aus: ErdmannHAUSER kann genau auf die Bedürfnisse von Theo Geyer und seinen Kolleginnen und Kollegen eingehen. Und nicht nur das: Die Zusammenarbeit bringt auch neue Produkte hervor. So entstand aus einer verregneten Ernte vor fast zwei Jahren der „Dinkel wie Reis“: „Wenn Dinkel zu nass wird, verliert er die Backfähigkeit. Dafür ist er aber umso kochfähiger“, erklärt Müller Benjamin Stöcklein. Die Konsequenz: ErdmannHAUSER verarbeitete fortan den für die Backstube unbrauchbaren Dinkel zu einer heimischen Alternative zu Reis.
Vom Getreide zum Korn: wie aus Dinkel Reis wird
Der Dinkel, der später zu Reis verarbeitet wird, kommt von vier regionalen Höfen. Dort wird nach Demeter-Richtlinien angebaut. Das bedeutet, die Landwirtinnen und Landwirte verzichten auf chemisch-synthetische Zusätze und stärken ihre Felder nur mit dem, was ihnen die Natur bietet.
Nachdem die Spelze entfernt und das Korn gereinigt wurde, kommt der Dinkel zu ErdmannHAUSER. Dort verarbeitet der Müller Benjamin Stöcklein das Getreide in wenigen Schritten zu Reis. Zwar helfen ihm dabei große Maschinen, dennoch ist hier Handarbeit gefragt: Denn der Prozess muss ständig überwacht werden.
Zunächst werden die Körner in einer Trommel geschliffen. Bei hoher Geschwindigkeit wird der Dinkel dort umhergeschleudert und gerät so immer wieder in Kontakt mit den Schleifsteinen. Zurück bleibt das geschliffene Dinkelkorn.
Das sieht doch schon ganz gut aus, oder? Doch bevor der „Dinkel wie Reis“ in die Verpackung wandern kann, wird er noch mal maschinell abgesaugt. So lassen sich Staubpartikel entfernen, die an den frisch geschliffenen Körnern haften.
Von der Mühle geht es für das Getreide weiter zu „Bertha“ – so nennen die Mitarbeitenden bei ErdmannHAUSER die große Verpackungsanlage, die seit Jahrzehnten fleißig ihre Arbeit tut. Von Hand werden die Tüten in die Maschine gespannt und automatisch befüllt. Nach einem kurzen Gewichtscheck wird der „Dinkel wie Reis“ verschlossen.
Doppelt hält besser! Deshalb kommt vor dem Versand noch mal eine Gewichtkontrolle. Anschließend geht es für den „Dinkel wie Reis“ auf die Reise – und damit zur letzten Station: in die Regale der Supermärkte!
Echte Demeter-Qualität: Hier kommt der Dinkel her
Demeter-Landwirt Theo Geyer beliefert ErdmannHAUSER mit Dinkel aus biologisch-dynamischem Anbau. Das bedeutet, dass der Landwirt seine rund 40 Hektar in einem Kreislauf bewirtschaftet: Der Einsatz von chemisch-synthetischen Düngern ist strengstens verboten und seine Felder stärkt er nur mit dem, was ihm die Natur bietet. Der 55-Jährige arbeitet seit über 30 Jahren nach Demeter-Richtlinien: „Mir ist es wichtig, mit meiner Arbeit die Bodenfruchtbarkeit aufrechtzuerhalten und zu stärken – das ist bei Demeter der Fall.“