Welche Honigsorten gibt es?
 Honig ist ein ganz besonderes Naturprodukt und versüßt Speisen und Getränke. Wir erklären Ihnen, was verschiedene Sorten wie Raps-, Akazien- oder Lindenblütenhonig auszeichnet und wofür sie verwendet werden können.
Ganz allgemein kann man Honigsorten in zwei Kategorien einteilen, je nachdem, was die Bienen sammeln. Blütenhonig wird aus dem Nektar verschiedener Blütenpflanzen gewonnen. Für Waldhonig sammeln Bienen Honigtau, der von Blatt- oder Schildläusen produziert wird. Waldhonig wird deshalb auch als Honigtauhonig bezeichnet und schmeckt meist würziger und herber als Blütenhonig. Aber wie entstehen nun sortenreine Honige wie zum Beispiel Rapshonig? Schließlich können Imkerinnen und Imker nicht bei jeder Biene kontrollieren, welche Blumen und Bäume sie anfliegt. Honigbienen besitzen jedoch eine besondere Eigenschaft: Sie sind blütenstet. Das bedeutet, sie bevorzugen den Nektar einer Pflanzenart, und erst wenn diese Nahrungsquelle versiegt oder die Blütezeit vorbei ist, suchen sie sich eine neue. Und da die kleinen Tierchen in der Regel nur wenige Kilometer fliegen, können Imkerinnen und Imker die Bienenstöcke gezielt zum Beispiel am Rand von Rapsfeldern aufstellen. Stammt der Honig zu mindestens 60 Prozent von einer Nektarquelle und weist bestimmte Merkmale wie einen speziellen Geschmack auf, kann er als Sortenhonig bezeichnet werden. So ist es in der Honig-Verordnung geregelt. Letzte Klarheit bringt eine Untersuchung im Labor.
Was passiert nach dem Honigschleudern?
Nach dem Schleudern aus den Waben ist der Honig immer flüssig, beginnt mit der Zeit jedoch zu kristallisieren. Bei manchen Sorten dauert das nur einige Tage, bei anderen mehrere Monate. Viele Imkerinnen und Imker rühren ihren Honig durch, damit er schön cremig wird.
Wie viel Honig liefert ein Bienenvolk pro Jahr?
 Durchschnittlich produziert ein Bienenvolk eine Erntemenge von 20 bis 30 Kilogramm Honig pro Jahr. Ein Volk, das im Sommer 40.000 bis 60.000 Bienen umfassen kann, besteht aus einer Königin, männlichen Bienen – Drohnen genannt – sowie weiblichen Arbeitsbienen.
Wie wird Bio-Honig hergestellt?
Bei Bio-Honig dürfen die Bienenstöcke nur in der Nähe von ökologisch bewirtschafteten Feldern aufgestellt werden. Weitere Richtlinien verraten wir Ihnen im Beitrag über das Imkerpaar Christine und Ivan Curic: „Flüssiges Gold: was Bio-Honig so besonders macht“.
Verschiedene Honigsorten im Ãœberblick
Lindenbäume liefern gleich zwei Sorten Honig. Lindenblütenhonig, für den die Bienen den Nektar von den Blüten sammeln und Lindenhonig, dessen Hauptbestandteil Honigtau ist. In Farbe, Geruch und Geschmack unterscheiden sich die beiden Sorten. Lindenblütenhonig ist hellgelb mit einem leichten Grünstich, im cremigen Zustand fast weiß. Sein Duft erinnert an Menthol und er schmeckt kräftig fruchtig. Lindenhonig ist dunkelgelb bis orange gefärbt sowie würziger und kräftiger im Geschmack.
Zu den Klassikern deutscher Honigsorten zählt Rapshonig. Auch wenn die Rapsblüten leuchtend gelb sind, so ist der daraus gewonnene Honig hellbeige bis weiß. Er kristallisiert sehr schnell aus und kann dann hart werden. Deshalb wird er von vielen Imkerinnen und Imkern kräftig gerührt, sodass er schön cremig bleibt und sich gut aufs Brot streichen lässt. Zum Süßen von Tee und Gebäck ist er ebenfalls gut geeignet. Rapshonig besitzt ein mildes Aroma, von dem auch viele Kinder begeistert sind.
Edelkastanienhonig enthält sowohl Honigtau als auch Nektar von Edelkastanien. Viele Menschen sind überrascht, wenn Sie diese Sorte zum ersten Mal probieren. Denn im Unterschied zu manch anderem Honig schmeckt dieser kräftig herb und sehr würzig. Edelkastanienhonig bleibt sehr lange flüssig und ist hell- bis dunkelbraun. Natürlich lässt er sich auch aufs Brot streichen und harmoniert zudem gut mit kräftigen Käsesorten oder als Zutat in Marinaden für Fleisch.
Echte Akazien wachsen in Afrika, Australien und dem südlichen Osteuropa. Kauft man Akazienhonig aus Deutschland, stammt dieser jedoch von Robinien, auch „Scheinakazien“ genannt. Geschmacklich und optisch gibt es zwischen „echtem“ und „falschem“ Akazienhonig kaum Unterschiede. Beide sind hell- bis goldgelb gefärbt und schmecken schwach blumig. Akazienhonig bleibt lange flüssig, dadurch lässt er sich gut portionieren. Perfekt, um Getränke zu süßen, zum Backen oder für Dressings.
#zukunftleben: Samentüten-Aktion
Nicht nur Hongbienen, auch Wildbienen und andere Nützlinge sind auf Pflanzen, die ihnen Nektar und Pollen liefern, angewiesen. Seit 2014 engagiert sich EDEKA Südwest mit der Samentüten-Aktion für den Schutz von Insekten. Am 20. März konnten Kundinnen und Kunden sich in teilnehmenden EDEKA-Märkten eine Samentüte sichern und zu Hause eine Blühfläche anlegen.