Unterwegs mit den Tierschutzbeauftragten
Lisa Maxi Karpeles und Katharina Gänger sind zwei der vier Tierschutzbeauftragten bei EDEKA Südwest Fleisch. Sie besuchen landwirtschaftliche Betriebe – und haben dabei immer das Wohl von Schweinen, Hühnern, Kühen und Co. im Blick. Wir haben sie einen Tag begleitet.
Station 1: Dominik Fäßler und seine Bio-Legehennen
Donnerstag, 10 Uhr, Horgenzell: Katharina Gänger und Lisa Maxi Karpeles fahren auf den Hof von Dominik Fäßler, den sie selbst zum ersten Mal besuchen. Der 26-Jährige hält noch nicht lange Hühner nach Bioland-Richtlinien. „Wir wollen uns die Tiere, den Stall und den Außenbereich anschauen, um einen Eindruck von der Gesamtsituation zu erhalten“, erklärt Lisa Maxi Karpeles. Ihre Kollegin legt derweil die Schutzanzüge raus.
Die Tiere im Blick
Fertig eingekleidet geht es für die beiden in den Stall. Langsam öffnet der Landwirt die Tür, damit die Hühner nicht aufschrecken. „Wir fragen einige Informationen ab, zum Beispiel, wie viele Tiere im Stall leben“, erzählt Lisa Maxi Karpeles und läuft mit ihrer Kollegin und dem Landwirt den Stall ab. Gerade bei Hühnern achten die Tierschutzbeauftragten darauf, ob lose Federn auf dem Boden liegen, die Tiere Verletzungen haben oder sie ein ungewöhnliches Verhalten zeigen. „Wir wollen zudem die abgetrennten Krankenbuchten sehen. Es kann immer sein, dass sich ein Tier verletzt oder erkrankt. Die Betriebe müssen damit jedoch richtig umgehen und das nicht verschweigen. Auch das gehört zu Tierwohl“, sagt Katharina Gänger.
#zukunftleben: die Initiative „Huhn & Hahn“
Dominik Fäßler ist Teil der Initiative „Huhn & Hahn“ und zieht damit auch die männlichen Küken auf. Das Vorreiterprojekt möchte Hähnen ein ebenso artgerechteres Leben ermöglichen wie den Hühnern.
Station 2: Familie Müller und ihre Heumilch-Kühe
Donnerstag, 14 Uhr, Bad Wurzach: Mehr als 40 Kühe und einige Kälber weiden auf einer Wiese von Wolfgang Müller. Bereits 1984 hat der Landwirt auf Bio umgestellt. Seit 1989 ist er Teil des Bio-Verbands Demeter. „Bei Kühen achten wir verstärkt auf das Verhalten und den Zustand der Tiere. Diese Merkmale verraten uns schnell, wenn etwas im Betriebsmanagement nicht stimmt“, sagt Katharina Gänger. Selbst die Kuhfladen auf dem Boden geben den beiden mögliche Hinweise.
Tierschutzbeauftragte haken nach
Wolfgang Müller führt weiter über den Hof, zeigt das Heulager, die Liegeplätze und die Weiden. Die Tierschutzbeauftragten haken immer wieder nach. Wie lange bleiben die Kälber bei der Mutter? Wie lange dürfen sie ihre Milch trinken? Alle Informationen tragen sie in eine Check-Liste ein. „Wenn wir Probleme erkennen, müssen uns die Landwirtinnen und Landwirte innerhalb einer gewissen Frist eine Rückmeldung geben, ob diese beseitigt sind“, sagt Lisa Maxi Karpeles. Der Betrieb von Wolfgang Müller macht jedoch einen sehr guten Eindruck.
#zukunftleben: die „Demeter HeuMilch Bauern“
Kuh und Kalb haben bei den „Demeter HeuMilch Bauern“ wie Wolfgang Müller mehr Zeit zu zweit. Die Betriebe handeln nach strengen Richtlinien von Demeter, dem ältesten Bio-Verband in Deutschland. Im Vordergrund steht dabei immer ein verantwortungsbewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen.
Station 3: Familie Späth und ihre Hofglück-Schweine
Donnerstag, 16 Uhr, Herbertingen: Es ist für Lisa Maxi Karpeles und Katharina Gänger der letzte Stopp für heute. „An zwei bis drei Tagen in der Woche sind wir täglich bei Betrieben vor Ort“, erzählt Katharina Gänger. „Ansonsten sind wir im Büro, schreiben unsere Besuchsberichte oder entwickeln die Markenfleischprogramme weiter. Dieses Jahr haben wir beispielsweise das Hofglück-Programm auf den Geflügelbereich erweitert.“
Alle Sinne nutzen
Max und Natascha Späth sind seit 2018 Teil von Hofglück und haben dafür extra den Stall umgebaut. „Bei Schweinen ist es vor allem wichtig, auf die Ohren und Schwänze zu achten, um eventuell aggressives Verhalten unter den Tieren zu erkennen“, weiß Lisa Maxi Karpeles. Gleichzeitig tragen auch die verschiedenen Sinne einen Teil zum Gesamtbild bei. „Wie ist die Geräuschkulisse, wie der Geruch im Stall?“ Die Schweine im Stall schnüffeln an den Füßen der Tierschutzbeauftragten – auch so ein Verhalten kann Hinweise auf die Mensch-Tier-Beziehung geben. „Wenn die Tiere Angst hätten, würden sie sich verstecken.“
#zukunftleben: das Markenprogramm Hofglück
Max und Natascha Späth führen ihren Betrieb nach den Anforderungen von Hofglück. Das Markenprogramm von EDEKA Südwest setzt sich für artgerechtere Tierhaltung ein und auch die Landwirtinnen und Landwirte profitieren von langfristigen Verträgen und sicheren Abnahmemengen.