Landwirtschaft für Artenvielfalt
Biodiversität in der Agrarlandschaft fördern – darum geht es beim Modellprogramm „Landwirtschaft für Artenvielfalt“. Drei Bio-Höfe, die bei dem Programm mitmachen, sowie ein paar seltene Tier- und Pflanzenarten, die dort zu finden sind, stellen wir hier vor.
Was ist „Landwirtschaft für Artenvielfalt“?
Dabei handelt es sich um ein Modellprogramm, mit dem sich EDEKA und der World Wide Fund For Nature (WWF) gemeinsam mit Bio-Betrieben für die heimische Tier- und Pflanzenwelt in der Landwirtschaft einsetzen. Die Basis des Programms bildet ein Leistungskatalog mit mehr als 100 Einzelmaßnahmen. Daraus wählen die teilnehmenden Bio-Betriebe, die nach den Richtlinien von Anbauverbänden wie Bioland arbeiten, jeweils die für sie passenden Maßnahmen aus. Unterstützt und bei der Umsetzung begleitet, werden die Betriebe von Naturschutzberaterinnen und -beratern. Die Prüfung der Umsetzung wird in Zukunft durch unabhängige Kontrollstellen erfolgen. Im Südwesten nehmen bereits über 40 Bioland-Betriebe, die Rindfleisch für EDEKA Südwest produzieren, erfolgreich an dem Programm teil. EDEKA Südwest garantiert die Abnahme der Produkte und zahlt einen Preisaufschlag.
Bioland-Hof Bohnet
Im Nordschwarzwald liegt der Bioland-Hof der Zwillinge Charlotte und Claudia Bohnet. „Uns liegt es am Herzen, so natürlich wie möglich im Einklang mit den Kreisläufen der Natur zu arbeiten“, erklären die beiden. Deshalb engagieren sie sich auch im Rahmen von „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ und setzen zahlreiche Maßnahmen um. Durch den Anbau mehrerer Fruchtarten mit unterschiedlichen Aussaat- und Erntezeiten sowie Wachstumsverläufen fördern sie eine hohe Artenvielfalt. Die kleinen Anbauflächen erzeugen viele Grenzlinien, die spezielle Lebensräume für Feldvögel, Feldhasen und andere Tiere bieten. Einige Grünlandflächen werden extensiv genutzt und sind ein wichtiger Lebensraum für Insekten. Feldhasen, Greifvögel, Feldvögel und Fledermäuse finden hier ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Zudem werden auf zwei Dritteln der Grünlandflächen in der Brutzeit ausreichend lange Ruhephasen eingehalten. Darüber hinaus findet eine naturschutzgerechte Heckenpflege statt. Hecken und strukturreiche Gebüsche prägen das Landschaftsbild, vernetzen Biotope und sind unter anderem wichtig für viele Vogelarten wie den Neuntöter, der hier brütet.
Bioland-Hof Bunz
Bioland-Hof Retzbach
#zukunftleben: Im Einklang mit der Natur
Auch Landwirt Lothar Braun-Keller macht beim Programm „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ mit. Welche konkreten Maßnahmen er auf seinem Bioland-Hof bei Leibertingen umsetzt, können Sie hier nachlesen: