Rebhühner im Weinberg
Rebhühner sind zwar echte Tarnkünstler – dennoch werden sie immer seltener. In den Weinbergen rund um Friesenheim haben einige Exemplare nun ein Zuhause gefunden. Winzer Richard Kopf hat die bedrohten Vögel dort angesiedelt.
„In unseren Weinbergen leben aber auch viele Feldhasen und Fasane“, erzählt Richard Kopf. „Nur Rebhühner hatten wir nur noch sehr wenige und daher kam ich auf die Idee, mehr dieser gefährdeten Vögel hier anzusiedeln.“ Gesagt, getan – im Herbst 2021 brachte er gemeinsam mit Christian Danner (Betriebsleiter Ortenauer Weinkeller) und Herbert Agradetti (Kellermeister Ortenauer Weinkeller) zehn Rebhühner in die Weinberge und entließ sie in die Freiheit. Jetzt im Frühjahr und Sommer ist Brutzeit, sodass die Tiere hoffentlich Nachwuchs bekommen. „Gesehen habe ich die Rebhühner leider nicht mehr, aber die typischen Revierrufe der Hähne konnte ich ab und zu hören“, berichtet Richard Kopf. Der Name der Tiere hat übrigens nichts mit Weinreben zu tun. Sie verdanken ihn den gellenden Alarmrufen, die sie von sich geben, wenn sie bei Gefahr aufflattern und die wie „Rep, Rep, Rep …“ klingen.
Richard Kopf, Winzer und Vorstand der Winzergenossenschaft Friesenheim
Steckbrief Rebhuhn
- Wissenschaftlicher Name: Perdix perdix
- Größe: rund 30 Zentimeter
- Gewicht: 290 bis 470 Gramm
- Aussehen: Hahn und Henne sind ähnlich gefärbt, Rücken und Flügeldecken sind graubraun, Kopf und Hals sind rostrot, der Bauch weist oft einen dunkelbraunen, hufeisenförmigen Fleck auf
Rebhühner gehören zur Ordnung der Hühnervögel. Sie bewegen sich hauptsächlich schreitend vorwärts, können jedoch auch schnell rennen. Der Flug erfolgt meist niedrig über dem Boden. Bei Gefahr drücken sich die Tiere flach auf den Boden, um nicht erkannt zu werden. Auf dem Speiseplan erwachsener Rebhühner stehen vor allem grüne Pflanzenteile, Getreidekörner und die Samen von Wildkräutern. Nur etwa zehn Prozent ihrer Nahrung sind tierischer Herkunft (z.B. Ameisen oder Käfer). Die Küken hingegen fressen fast ausschließlich tierisches Futter. Ursprünglich war das Rebhuhn ein Vogel der Steppen. Als Kulturfolger ist es erst mit der Entwicklung der Landwirtschaft bei uns heimisch geworden. Das Rebhuhn wird in Deutschland auf der Roten Liste in die zweithöchste Gefährdungskategorie als „stark gefährdet“ eingestuft. Naturnah bewirtschaftete Weinberge mit Grasstreifen und Hecken bieten den Tieren Nahrung und Schutz vor Fressfeinden wie Greifvögeln.
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