Radrouten im Südwesten
„Beim Radfahren lernt man ein Land am besten kennen, weil man dessen Hügel emporschwitzt und sie dann wieder hinuntersaust“, wusste schon Ernest Hemingway. Fünf tolle Radrouten stellen wir hier vor, inklusive Tipps für den Fahrradcheck.
Vom französischen Sarreguemines über Saarbrücken, Völklingen, Saarlouis, Merzig, Mettlach, Saarburg bis nach Konz verläuft der rund 110 Kilometer lange Saar-Radweg. Sie fahren meist auf asphaltierten Radwegen oder alten Treidelpfaden (Wege entlang der Saar, auf denen früher Zugtiere die Schiffe übers Wasser gezogen haben). Zudem verläuft die vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) mit vier Sternen klassifizierte Route meist eben – perfekt für ein rundum familienfreundliches Radvergnügen. Zu den Highlights entlang der Strecke gehört neben der Landeshauptstadt Saarbrücken mit ihrer hübschen Altstadt und der Völklinger Hütte (1994 als Zeugnis der Industriekultur zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt) auch die berühmte Saarschleife.
Acht Täler, 186 Kilometer, jede Menge geologische Highlights und bezaubernde Aussichten – das sind die wichtigsten Fakten zum Albtäler-Radweg. Dieser Rundkurs ist vom ADFC mit vier Sternen ausgezeichnet, startet in Amstetten und führt Radfans durch den UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb. Entlang der Strecke gibt es viel zu entdecken: geheimnisvolle Höhlen, in denen einst Steinzeitmenschen lebten, sowie bizarre Felsformationen und Thermalbäder, in denen Sie wunderbar entspannen können. Die Strecke ist meist eben, es erwarten Sie aber auch stärkere Steigungen. Tipps für Wanderungen und Ausflugsziele im Geopark Schwäbische Alb finden Sie hier.
Von seinem Quelleinzugsgebiet in Villingen-Schwenningen bis zur Mündung in den Rhein bei Mannheim können Sie den Neckar begleiten – und zwar auf dem etwa 370 Kilometer langen Neckartal-Radweg. Unterwegs erwarten Sie bezaubernde Wälder und romantische Weinberge. Kulturelle Entdeckungen können Sie in Rottweil – der ältesten Stadt Baden-Württembergs – sowie in Tübingen oder in Heidelberg mit seiner weltberühmten Schlossruine machen. Der vom ADFC mit vier Sternen klassifizierte Radweg ist nahezu steigungsfrei und verläuft über asphaltierte Wege, teilweise unbefestigte Waldwege und abschnittsweise entlang von Bundesstraßen.
Vom lothringischen Saargemünd über den Bliesgau im Saarland bis nach Staudernheim in die Nordpfalz führt der rund 130 Kilometer lange Glan-Blies-Radweg. Zum Großteil fahren Sie dabei auf zu Radwegen umgebauten Bahntrassen, die nicht nur überwiegend eben verlaufen, sondern auch nahezu verkehrsfrei sind. Ideal für Familien mit Kindern. Von der UNESCO wurde der Bliesgau 2009 als Biosphärenreservat anerkannt und ist geprägt von Wäldern, Streuobstwiesen und Auenlandschaften. Hier können Sie auch das Römermuseum Schwarzenacker besuchen. Für Kulturfans ist ein Bummel durch die Barockstadt Blieskastel empfehlenswert und in Homburg können Sie die berühmten Schlossberghöhlen besichtigen.
Der 460 Kilometer lange Badische Weinradweg führt durch das drittgrößte Weinbaugebiet Deutschlands und bietet immer wieder reizvolle Blicke von und auf Weinberge. Von Grenzach an der Deutsch-Schweizer-Grenze verläuft der Radweg durch die Weinregionen Markgräflerland, Tuniberg, Kaiserstuhl, Breisgau und die Ortenau. Bei Bruchsal biegt der Weg in den Kraichgau ab und führt über Heidelberg bis nach Laudenbach an der Badischen Bergstraße. Entlang des Weges befinden sich mehr als 300 Weinbaubetriebe – perfekt für die eine oder andere genussvolle Pause. Die Route verläuft größtenteils auf asphaltierten Wegen und ist auch perfekt für das Radeln mit einem E-Bike. Entlang der Strecke gibt es zahlreiche Ladestationen.
Tipps vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e. V. (ADFC)
Kathleen Lumma, Landesgeschäftsführerin des ADFC Baden-Württemberg
Das Rad muss technisch einwandfrei sein. Sind die Bremsen in Ordnung und läuft die Schaltung geschmeidig? Sind die Kette geschmiert und die Sattelhöhe erprobt? Wichtig ist auch die Bereifung: Die Flanken des Mantels sollten keine großen Risse aufweisen und das Profil nicht zu stark abgefahren sein. Außerdem muss das Rad alle Anforderungen an die Verkehrssicherheit erfüllen (Beleuchtung, Reflektoren, Klingel, etc.). Zum Start in die Saison ist ein großer Check-up fürs Bike in der Fachwerkstatt ratsam oder bei einem professionellen Radcheck, wie sie gerade im Frühjahr auf vielen Marktplätzen und bei Veranstaltungen angeboten werden.
Für Tagestouren reicht ein leichtes Tagesgepäck, mit den Dingen, die es für die Radtour braucht: Sonnenbrille, Sonnenschutz, Kartenmaterial, Geld, Kamera, Handy. Und natürlich Getränke und etwas zum Essen. Immer dabei sein sollte ein Erste-Hilfe-Set und etwas Werkzeug, um zum Beispiel einen Platten flicken zu können. Bei Pannen mit dem Rad hilft sonst auch die Pannenhilfe des ADFC. Für mehrtägige Radreisen fällt das Gepäck natürlich größer aus. Hier ist es wichtig, das zulässige Gesamtgewicht des Rads, das meist in der Bedienungsanleitung angeben ist, nicht zu überschreiten. Zum Gesamtgewicht zählen neben dem Gepäck auch das Gewicht des Fahrrads und das Körpergewicht der Radfahrerin oder des Radfahrers.
Für entspanntes Radeln mit der ganzen Familie braucht es sichere, autofreie Radrouten. Vor allem ehemalige Bahntrassen oder landwirtschaftliche Wege eignen sich gut. Außerdem sind Rundtouren besonders für Familien geeignet, weil die lange Rückfahrt mit der Bahn entfällt.
#zukunftleben: Seen in der Region
Lust auf Natur pur am Wasser? Dann entdecken Sie acht ganz unterschiedliche Gewässer bei uns im Südwesten. Perfekt für einen Tagesausflug mit der ganzen Familie!