Frau Keller, was hat Sie zu Ihrem Entwurf inspiriert?
Esther Keller: Im vergangenen Jahr habe ich mit meiner damals sechsjährigen Tochter den Film „Findet Nemo“ angesehen. Sie war Feuer und Flamme und ich habe ihr abends im Bett noch von meiner Reise nach Australien vor vielen Jahren erzählt und davon, wie ihr Vater und ich am Great Barrier Reef zusammen schnorcheln waren. Wir haben dann von den vielen schönen schillernden Fischen und dem Korallenriff gesprochen. Dabei habe ich mich daran erinnert, wie das Riff im Norden noch richtig farbenfroh und beeindruckend gewesen ist. Weiter im Süden gab es bereits viele zerbrochene Korallen und das Riff war angegriffen von menschenverursachten Verschmutzungen. Meine Tochter hatte außerdem bei einem Kinder-Malwettbewerb teilgenommen und dort ein Buch zum Thema „nachhaltiges Handeln“ gewonnen. Wir haben dann auch darüber gesprochen, warum es beispielsweise für die Fische und Korallen sinnvoll ist, beim Einkaufen Tragetaschen aus Stoff statt Plastiktüten zu verwenden. So wurde die Idee des Korallenmotivs für die Manomama-Tasche geboren!

Haben Sie die Farben bewusst gewählt?
Esther Keller: Eigentlich hatte ich im ersten Entwurf andere Farben gewählt: Passend zum Meer war der Hintergrund in intensivem Blau gehalten, die Korallen in knalligem Gelb und Pink. Es wirkte jedoch sehr neonhaft und in der Kombination auf mich nicht stimmig. Mir sind die Harmonien unter Farben sehr wichtig. Also experimentierte ich ein wenig mit unterschiedlichen Farbzusammensetzungen. Ich bin bei solchen Entscheidungen oft recht intuitiv und folge meinem Gefühl. In der Kombination, wie sie nun auf die Taschen gedruckt sind, haben sie sowohl etwas Zauberhaftes als auch etwas Beruhigendes an sich – beides Dinge, die ich beim Besuch des faszinierenden Great Barrier Reefs live erleben durfte.

Nutzen Sie auch selbst nachhaltigere Tragetaschen zum Einkaufen?
Esther Keller: Ja, ich nutze die Manomama-Taschen und andere nachhaltigere Taschen sehr häufig, sowohl beim Einkaufen als auch für meine Arbeitsmaterialien in der Schule. Bei den Manomama-Taschen habe ich mir schon oft gedacht, dass sie eine so angenehme Größe haben. Außerdem gefällt mir bei dem Stoffdesign die klare Formensprache und die Offenheit für künstlerisch-kreative Einflüsse.

Was zeichnet Ihr Unternehmen aus?
Sina Trinkwalder: Manomama wurde gegründet, um Menschen zu helfen, die es aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Konstitution oder ihrer vermeintlich fehlenden Bildung schwer im Arbeitsmarkt haben. Ihnen geben wir bei uns einen Platz, wo sie ihre Kraft und Ideen einbringen können. Ein Unternehmen also, das von Menschen für Menschen gemacht wurde. Bei uns steht die Maximierung der Menschlichkeit als Unternehmensziel, nicht die monetäre Maximierung.

Seit 2013 produzieren Sie die Bio-Baumwolltaschen für die Märkte von EDEKA Südwest – was macht die Taschen so besonders?
Sina Trinkwalder: Die ausschließlich regenbewässerte Bio-Baumwolle kommt seit Anbeginn aus Tansania und gelangt via Schiff nach Bremen. In Nordrhein-Westfalen wird die Baumwolle versponnen, verwoben und gefärbt und kommt dann nach Augsburg, um zu schönen Taschen verarbeitet zu werden. Wie auch unsere anderen Produkte werden die Bio-Baumwolltaschen ausschließlich regional wertgeschöpft. Transparenz und Qualität machen unsere Produkte ehrlich nachhaltiger.

Wie gefällt Ihnen das neue Motiv, das Esther Keller entworfen hat?
Sina Trinkwalder: Gerade als Designerin freue ich mich persönlich immer über die Gewinnertaschen, denn sie zeigen, wie vielfältig Gestaltung ist. Die Farben finde ich sehr stimmig und kraftvoll, die Grafik wirkt besonders in der Fläche trotz ihrer vielen Details sehr harmonisch. Ein toller Begleiter für jeden Tag.