Die 7 Bioland-Prinzipien

In Ihrem EDEKA-Markt finden Sie eine große Auswahl an Bio-Produkten, die nach den strengen Richtlinien von Bioland hergestellt werden. Diese Richtlinien basieren auf den 7 Bioland-Prinzipien, die wir Ihnen hier näher vorstellen.

Zwölf Frauen und Männer gründeten 1971 den Verein „bio gemüse e.V.“ und wurden zu Pionierinnen und Pionieren des organisch-biologischen Anbaus. Denn aus diesem Zusammenschluss entstand der führende Verband für ökologischen Landbau in Deutschland und Südtirol – Bioland. Heute ist Bioland mit mehr als 9.000 Betrieben aus der Bio-Landwirtschaft, Bio-Imkerei und dem Bio-Weinbau sowie mehr als 1.500 Partnerbetrieben aus Herstellung und Handel eine treibende Kraft für die Landwirtschaft der Zukunft. Ziel von Bioland ist es, hochwertige Lebensmittel nachhaltiger zu erzeugen – und dabei einen wirkungsvollen Beitrag zum Arten-, Klima- und Umweltschutz zu leisten. Grundlage bilden die 7 Bioland-Prinzipien, die wir Ihnen im Folgenden einzeln vorstellen.

1. Bioland-Prinzip: im Kreislauf wirtschaften

Die Kreislaufwirtschaft bildet die Basis für den Landbau nach Bioland-Richtlinien. Es geht um einen möglichst geschlossenen Nährstoffkreislauf: Nährstoffe aus dem Boden werden von den Pflanzen aufgenommen, diese dienen Menschen und Tieren als Nahrung. Und schließlich werden die Nährstoffe als Mist oder Kompost wieder dem Boden zurückgeführt. Die Anzahl der Tiere auf einem Biohof richtet sich nach der Größe der Felder und Weiden. So soll sichergestellt werden, dass die Tiere mit Futter vom eigenen Hof versorgt werden können und der Boden nicht überdüngt wird.

Die Kreislaufwirtschaft ist von entscheidender Bedeutung, denn sie ermöglicht uns, die natürlichen Ressourcen auf unserem Hof nachhaltiger zu nutzen und gleichzeitig unsere Umwelt zu schützen.

Samuel Kugler, Bioland-Landwirt aus Schopfloch

2. Bioland-Prinzip: Bodenfruchtbarkeit fördern

Regenwürmer, Pilze oder Knöllchenbakterien – die Milliarden von Bodenorganismen sind die wichtigsten Nutztiere auf Bioland-Betrieben. Durch verschiedene Maßnahmen, wie den Anbau von Zwischenfrüchten oder eine gute Belüftung bei der Bearbeitung, soll der Humusgehalt erhöht werden. Die Bodenfruchtbarkeit auf natürliche Weise zu fördern und für zukünftige Generationen zu bewahren, ist ein wichtiges Anliegen in der ökologischen Landwirtschaft. Böden mit einer großen Humus- und Wurzelmasse speichern zudem mehr CO₂ – und das ist unter anderem gut fürs Klima.

Wir setzen auf eine möglichst ganzjährige Ackerbegrünung und eine abwechslungsreiche Fruchtfolge. Denn jede Pflanze ist anders und liefert auch andere Nährstoffe für den Boden.

Armin Meitzler, Bioland-Landwirt aus Spiesheim

3. Bioland-Prinzip: Tiere artgerecht halten

„Qualität statt Quantität“ lautet das Motto bei Bioland – nicht nur in Bezug auf den Fleischkonsum, sondern auch hinsichtlich der Haltung der Tiere. So bekommen diese beispielsweise nur hochwertiges Bio-Futter, das frei von Wachstumsförderern und genetisch veränderten Bestandteilen ist. Dass die Tiere mehr Platz im Stall und auf der Weide haben, wirkt sich positiv auf ihre Lebensqualität aus. Durch all diese Maßnahmen wird auch das Wohlergehen von Schweinen, Rindern und Co. gefördert, denn bei Bioland werden die Tiere nicht nur auf ihren Nutzen reduziert.

Unsere Schweine können täglich ins Freie und haben immer Beschäftigungsmaterial wie Stroh zur Verfügung. Und das Futter für die Tiere bauen wir selbst an.

Wolf Ziebold, Bioland-Landwirt aus Emmendingen

4. Bioland-Prinzip: wertvolle Lebensmittel erzeugen

Lebensmittel sollten ihrem Namen gerecht werden und Mittel zum Leben sein. Bei Bioland wird daher viel Wert auf natürliche Qualität gelegt: Pestizide und gentechnisch veränderte Organismen haben keinen Platz in der Nahrung. Der natürliche Geschmack und die wertvollen Inhaltsstoffe vollwertiger Lebensmittel sollen erhalten werden. Dafür sorgt auch eine schonende Verarbeitung. Die Richtlinien von Bioland gelten für alle Mitglieder und sind strenger als die EU-Rechtsvorschriften für ökologische Landwirtschaft. Sämtliche Bioland-Höfe und Verarbeiterbetriebe werden von staatlich autorisierten Kontrollstellen überwacht.

5. Bioland-Prinzip: biologische Vielfalt fördern

Die biologische Vielfalt ist entscheidend für die Zukunft unseres Planeten. Denn je vielfältiger das Genpotenzial der Erde, desto widerstandsfähiger ist es gegen Epidemien oder andere Katastrophen. Der Erhalt der vielen verschiedenen Pflanzen- und Tierarten ist also nicht nur eine Frage der Ethik, sondern auch ein überlebenswichtiges Ziel in der Landwirtschaft. Bioland ist der einzige Bio-Verband mit umfassenden Richtlinien zur Förderung der Biodiversität. Eine abwechslungsreiche Landschaft fördern Bioland-Landwirtinnen und -Landwirte beispielsweise durch das Anlegen von Blühstreifen oder Stehenlassen von Hecken. Viele von ihnen machen auch beim Modellprogramm „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ mit.

Einige unserer Grünlandflächen werden extensiv genutzt und sind ein wichtiger Lebensraum für Insekten. Auch Feldhasen, Vögel und Fledermäuse finden hier ein reichhaltiges Nahrungsangebot.

Charlotte (l.) und Claudia Bohnet, Bioland-Landwirtinnen aus Freudenstadt

6. Bioland-Prinzip: natürliche Lebensgrundlagen bewahren

Ein schonender Umgang, eine nachhaltigere Nutzung sowie die Vermeidung von Schadstoffbelastungen von natürlichen Ressourcen zählen zu den zentralen Zielen von Bioland. Denn Luft, Wasser und Boden bilden die Grundlage unseres Lebens. Der Verzicht von beispielsweise erdölabhängigen Düngern oder die Nutzung von erneuerbaren Energien sind gut für den Klimaschutz. Dadurch, dass keine chemisch-synthetischen Dünger, Pestizide und Hormone verwendet werden, wird das Grundwasser geschützt. Und zur Erhaltung fruchtbarer Böden tragen Bioland-Erzeugerinnen und -Erzeuger bei, indem sie das artenreiche Bodenleben fördern und den Nährstoffkreislauf auf dem Hof möglichst geschlossen halten.

Wir arbeiten im Einklang mit der Natur und greifen so wenig wie möglich ein, um das Gleichgewicht zu erhalten. Wenn bestimmte Beikräuter Schädlinge in Schach halten, nutzen wir diesen Effekt beispielsweise für uns.

Hubert Merz, Bioland-Landwirt aus Neulußheim

7. Bioland-Prinzip: Menschen eine lebenswerte Zukunft sichern

Eine intakte Landwirtschaft bildet das Fundament jeder Gesellschaft. Angesichts knapper werdender Ressourcen wird es immer wichtiger, Lebensmittel regional zu produzieren. Bioland möchte es Menschen möglich machen, sich eine sinnvolle Zukunft in der Landwirtschaft aufzubauen. Bauernfamilien und ihre Mitarbeitenden sollen ein ausreichendes Einkommen erzielen können und unabhängig sein. Mehr Arbeitsplätze in ländlichen Regionen und bessere Entwicklungsmöglichkeiten schafft nicht nur Sicherheit für die Betriebe, sondern fördert auch kulturelles Leben und versorgt uns mit hochwertigen Lebensmitteln.

Viele der Menschen, die in unserem Betrieb arbeiten, sind schon lange dabei. Und als Bioland-Vorstandsmitglied in Baden-Württemberg berate ich auch andere Landwirtinnen und Landwirte, die auf biologischen Anbau umstellen wollen.

Marcus Arzt, Bioland-Landwirt, und seine Frau Ewa aus Ditzingen-Heimerdingen

#zukunftleben: starke Partner

EDEKA Südwest und Bioland setzen sich gemeinsam für eine nachhaltigere Landwirtschaft sowie einen respektvolleren Umgang mit Tieren und der Natur ein. Meilensteine der Partnerschaft finden Sie hier:

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