Tolle Türme im Südwesten
Einfach mal durchatmen und die Aussicht genießen. Das hat man sich nach einem steilen Aufstieg wahrlich verdient: #zukunftleben hat sich auf den Weg gemacht und für Sie sechs Ausflugsziele mit tollen Aussichten auf unsere Region recherchiert.
Perspektivenwechsel gefällig? Wer den Alltag für einen Moment hinter sich lassen möchte, muss nicht unbedingt weit reisen: Rucksack auf und Wanderschuhe an, das reicht schon. Denn auch bei uns im Südwesten haben Natur und Landschaft viel zu bieten. Vielleicht ist das manchmal nur nicht ganz so leicht zu erkennen, weil man zu nah dran ist. Deshalb geht es jetzt hoch hinaus. Wir zeigen Ihnen ein paar der schönsten Aussichtstürme im Südwesten, von denen aus Sie unsere herrliche Region mit ganz anderen Augen sehen.
Rheinland-Pfalz
Der Fünfseenblickturm ist im wahrsten Sinne des Wortes der Höhepunkt der wunderschönen Wanderung „Traumschleife Fünfseenblick“, etwa 30 Kilometer südlich von Koblenz. 126 Treppenstufen führen bis zur Aussichtsplattform des 27,4 Meter hohen Turms. Und von dort offenbart sich ein sagenhafter Ausblick: vom Rheintal bis in die Höhen von Hunsrück, Eifel, Taunus und Westerwald. Auch wenn es nicht wirklich ein Blick auf fünf Seen ist – ist der Name Programm: Wanderinnen und Wanderer blicken, unterbrochen von Wäldern, auf verschiedene Abschnitte des Rheins, der sich zwischen den Uferhängen durchschlängelt.
Dabei ist nicht nur der Turm an sich diesen Ausflug wert, sondern auch der Weg hin und zurück. Startpunkt der Traumschleife ist der Kurpark Bad Salzig. Von dort aus führt der mittelschwere Wanderweg über rund zehn Kilometer und etwa 550 Höhenmeter durch eine vielseitige Landschaft mit Weinbergen, Burgen, und bemoosten Felsen.
Saarland
Rund 600 Meter über dem Meeresspiegel bietet die Aussichtsplattform des Schaumbergturms (circa 15 Kilometer westlich von Sankt Wendel) einen Rundumblick über große Teile des Saarlands und darüber hinaus. Bei guter Sicht sind in der Ferne sogar die Vogesen in Frankreich zu sehen. So macht der Turm seiner Bestimmung alle Ehre: 1976 wurde das heutige Bauwerk als Symbol der deutsch-französischen Freundschaft erbaut. Deshalb dient es nicht nur als reiner Aussichtsturm, sondern ist gleichzeitig Gedenkstätte der Gefallenen in den beiden Weltkriegen. Dafür wurde auch der Altar im offenen Rundbogen am Fuße des Turms errichtet. Im Inneren liefert die Ausstellung „Gipfeltreffen“ weitere Informationen zu den deutsch-französischen Beziehungen. Die zweite Dauerausstellung „COzwo und Co“ hingegen befasst sich mit dem Klimaschutz. Erklommen werden kann der Turm über einen außenliegenden Treppenaufgang, der 2013 nachträglich angebracht wurde. Und dank des Panoramaaufzugs bleibt der tolle Ausblick auch denjenigen nicht verwehrt, die nicht so gut zu Fuß sind.
Eichen, Buchen und Douglasien auf Augenhöhe begegnen kann man auf dem Baumwipfelpfad Saarschleife. Ungefähr 1,2 Kilometer weit führt der breite Holzsteg in luftiger Höhe durch den dichten Mischwald. Auf dem Weg bieten sich Besucherinnen und Besuchern immer wieder interessante Lern- und Erlebnisstationen, an denen sie mehr über das Leben und die Lebensformen des Waldes erfahren. Und man selbst ist mittendrin: Der Pfad durch die Baumkronen steigt bis zu 23 Meter hoch an und eröffnet Perspektiven, die man so wohl sonst kaum erleben würde. Ein besonderes Highlight ist dabei der auffällige Aussichtsturm mit Blick auf die Saarschleife und die Landschaft des Naturparks Saar-Hunsrück. Auf einer 2,5 Meter breiten Rampe geht es serpentinenartig bis zur 42 Meter hohen Aussichtsplattform. Mit einer Steigung von maximal sechs Prozent ist sie auch mit Rollstuhl oder Kinderwagen gut befahrbar. Ein perfekter Ort, um für einige Minuten die Seele baumeln zu lassen.
Baden-Württemberg
Wie an der Außenfläche eines Trichters schrauben sich die Besucherinnen und Besucher Schritt für Schritt nach oben. Nach 174 Stufen ist man ganz oben angekommen auf dem Schönbuchturm bei Herrenberg und kann aus 30 Metern Höhe auf den Naturpark Schönbuch herabblicken. Der Schönbuch ist eines der größten geschlossenen Waldgebiete im Raum Mittlerer Neckar und war der erste Naturpark in Baden-Württemberg. Zahlreiche Rad- und Wanderwege führen durch das Erholungsgebiet mit seinen bunten Tal- und Streuwiesen, Moorgebieten, Wildgehegen und vielem mehr. Bei so einer Tour ist der Schönbuchturm ein absolutes Muss – auch weil er selbst mit seiner außergewöhnlichen Architektur schon ein Hingucker ist. So führt beispielsweise ein eigener Wanderweg, die etwa vier Kilometer lange Turm-Tour, von der historischen Fachwerkstadt Herrenberg direkt dorthin – vorbei an alten Baumriesen, ehemaligen Steinbrüchen und kulturhistorischen Stätten. Entlang der Strecke warten zudem zwölf Lauschpunkte auf die Besucherinnen und Besucher: Dort können sie sich über eine App spannende und informative Geschichten anhören.
Hessen
Der Pferdskopfturm rund 25 Kilometer nordwestlich von Bad Homburg wurde eigentlich schon vor über 100 Jahren erbaut. Da war er allerdings nur 18 Meter hoch und aus Stahl. In den 1960er-Jahren hat man diese Version abgerissen und erst 1987 einen neuen Turm errichtet. Seitdem ragt die offene Fachwerk-Konstruktion 34 Meter gen Himmel und ermöglicht so den Blick über die Baumwipfel des alten Buchenwaldes hinweg auf den Taunushauptkamm und nordöstlich bis nach Wetzlar. In südlicher Richtung ist von der überdachten Plattform auch der Große Feldberg zu sehen. Einheimische sagen: „Hier erlebt man Taunus pur.“ Ruhige Waldwege und Wiesentäler zeichnen den Pferdskopf aus, der mit rund 660 Metern über Meeresspiegel einer der höchsten Berge im nordöstlichen Taunus ist. Von den Ortschaften Schmitten, Seelenberg oder Treisberg aus ist er wunderbar zu Fuß zu erreichen. Bänke und Tische am Fuße des Turms laden zu einer ausgiebigen Pause ein, zum Beispiel mit einem leckeren Picknick.
Auf dem bewaldeten Kapellenberg, nordwestlich von Hofheim am Taunus, steht der stählerne Meisterturm. 1929 wurde er innerhalb von 13 Wochen errichtet und steht heute als technisches Baudenkmal unter Denkmalschutz. Betreten werden darf er dennoch – doch sollten die Besucherinnen und Besucher möglichst schwindelfrei sein. Im Inneren der Stahlfachwerk-Konstruktion führt eine enge Wendeltreppe 173 Stufen nach oben auf die etwa 35 Meter hohe Aussichtsplattform. Gerade hoch genug, um die Bäume des Stadtwaldes von Hofheim zu überragen. Hier bietet der Meisterturm einen schönen Rundumblick über das Rhein-Main-Gebiet, zum Odenwald und auf die Höhenzüge des Taunus. Als Namensgeber diente übrigens der erste Landrat des Landkreises Höchst, Wilhelm von Meister. Und wer nach dem Auf- beziehungsweise Abstieg eine Stärkung braucht, dem stehen in unmittelbarer Nähe die Türen einer gemütlichen Waldgaststätte mit Biergarten offen.
Sie möchten den Südwesten nicht nur von oben erleben? Fünf spannende Routen durch unsere Region samt praktischen Tipps für das Wandern mit Kindern entdecken Sie in unserer Wander-Story!