Hilft bei Stress: Waldbaden
„Shinrin yoku“ – was klingt wie eine exotische Teesorte, ist ein neuer Trend aus Japan. Übersetzt bedeutet es so viel wie „Baden in Waldatmosphäre“ oder einfach nur „Waldbaden“. Natur-Coach Carsten Gans verrät, worauf es ankommt.
Mittlerweile ist „Waldmedizin“ oder „forest medicine“ sogar ein eigener Forschungszweig an japanischen Universitäten. Und auch in Deutschland wird auf diesem Gebiet geforscht. Aber keine Angst: Sie müssen nicht erst studieren, um selbst ein Bad im Wald nehmen zu können.
5 Fragen an den Natur-Coach
Carsten Gans ist Natur-Coach für Einzelpersonen, Paare und Gruppen. Die meisten Seminare und Natur-Coach-Ausbildungen finden in seiner Heimat, dem Spessart, statt. Mehr Infos gibt es unter www.natur-coaching.de
Frage 1:
Wie genau funktioniert Waldbaden?
Grundsätzlich gibt es keinen festen Ablauf. Einzelpersonen können einfach für einen längeren Zeitraum (ideal sind mindestens zwei Stunden) durch den Wald schlendern. Legen Sie immer wieder Pausen ein und nehmen Sie die Natur ganz bewusst mit allen Sinnen wahr. Daneben gibt es auch noch das begleitete Waldbaden, das von Natur-Coachs oder -Therapeutinnen und -Therapeuten angeleitet wird. Diese geben Hinweise, geben verschiedene Übungen vor und stehen mit ihrem Wissen zur Seite.
Frage 2:
Und was soll das Bad im Wald bewirken?
Durch den Aufenthalt im Wald soll der Stresspegel gesenkt und das individuelle Wohlbefinden gesteigert werden. Viele Menschen leben heute in Städten und kommen mit der Natur kaum noch in Kontakt. Beim Waldbaden geht es darum, abzuschalten, den stressigen Alltag hinter sich zu lassen und somit die Lebensqualität zu verbessern. In Japan ist Waldbaden als präventiv-medizinische Methode anerkannt und es gibt viele wissenschaftliche Studien über die positiven Auswirkungen.
Frage 3:
Gibt es Übungen, die man absolvieren kann?
Ja, die gibt es. Beim begleiteten Waldbaden leite ich verschiedene Übungen an, wie zum Beispiel den sogenannten „Mönchsgang“. Hier geht es darum, die Sinne zu schärfen. Konzentrieren Sie sich für eine bestimmte Wegstrecke nacheinander immer bewusst auf nur einen Sinn. Lauschen Sie zum Beispiel dem Zwitschern der Vögel, betrachten Sie die unterschiedlichen Blattformen, schnuppern Sie an Waldblumen und streichen Sie über die Rinde von Bäumen.
Frage 4:
Und werden beim Waldbaden auch Bäume umarmt?
Wer mag, kann das natürlich tun. Pflicht ist es aber nicht. Wichtig beim Waldbaden ist, das zu tun, was sich für einen selbst gut anfühlt. Manche balancieren vielleicht gerne barfuß über Baumstämme, andere tauchen die Hände in einen Bach und wieder andere legen sich auf den Waldboden. Genauso gut können Sie auch einfach nur ganz bewusst und achtsam durch den Wald schlendern und an schönen Plätzen Pausen einlegen.
Frage 5:
Worauf sollte man beim Waldbaden achten?
Beim Waldbaden dürfen die offiziellen Wege gerne mal verlassen werden. Achten Sie jedoch darauf, sich nicht zu verlaufen. Auch nachts waldbaden zu gehen, ist keine gute Idee. Sie können auch mit Familie oder Personen aus dem Freundeskreis gemeinsam losgehen, sich dann trennen und sich hinterher über Ihre Erlebnisse und Empfindungen austauschen. Beim begleiteten Waldbaden sollten Sie sich eine Kursleiterin oder einen Kursleiter suchen, die fundierte Erfahrungen und Qualifikationen auf diesem Gebiet haben, wie Natur-Coachs oder -Therapeutinnen und -Therapeuten.
Selbstversuch Waldbaden – Redakteurin Julia hat es getestet
#zukunftleben
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