Zu Besuch bei Bioland-Rindern
Samuel Kugler betreibt seinen Hof mit knapp 350 Rindern nach strengen Bioland-Richtlinien. Was das genau bedeutet und wieso sich sein Vater schon vor Jahren für diesen Weg entschieden hat, erklärte er uns vor Ort.
Der Kreislauf von Bioland
Die sieben Prinzipien von Bioland definieren, wie sich der Verband die Landwirtschaft der Zukunft vorstellt. Eine dieser Vorgaben: im Kreislauf wirtschaften. Das heißt so viel wie: Alles ist miteinander verbunden. Samuel Kugler lebt auf seinem Hof dieses Prinzip vor. „Es profitiert jeder davon: die Natur, die Artenvielfalt, die Tiere und wir.“ Die Rinder auf der Weide ernähren sich hauptsächlich von Gras und selbst angebautem Getreide. Der Kot bietet die perfekte Grundlage für tierischen Dünger. Zusammen mit pflanzlichem Dünger, zum Beispiel aus Kompost, kommen die Nährstoffe zurück in den Boden. Dank einem artenreichen Bodenleben mit Regenwürmern, Mikroben und Co. speichert der Boden mehr Wasser, Kohlenstoff und Nährstoffe. So entsteht die perfekte Grundlage für Futter- und Kulturpflanzen. Die Landwirte erhalten dadurch regionales Futter für die Tiere, das vom eigenen Betrieb stammt. Lange Lieferwege, zum Beispiel für Soja aus dem Ausland, sind somit hinfällig.
Name: Samuel Kugler
Beruf: Bioland-Landwirt
Der 36-Jährige führt mit seinem Vater den Betrieb in Schopfloch. Für EDEKA Südwest liefert der Landwirt bestes Rindfleisch in Bio-Qualität. Gleichzeitig hält er Schweine sowie Hühner. Ganz zur Freude von Kindern, denn zweimal in der Woche sind Kindergarten-Gruppen oder Schulklassen zu Besuch, um etwas über die Landwirtschaft zu lernen. „Das übernimmt meine Frau. Unsere zwei Kinder sind da dann natürlich auch gerne dabei“, sagt Samuel Kugler.
Vom Heulager in den Stall
Drehkran erleichtert die Arbeit
Momentan ist das Lager ziemlich leer. „Da es viel geregnet hatte, mussten die Tiere im Stall bleiben. Deshalb haben wir entsprechend mehr Heu gebraucht als eigentlich üblich“, erklärt Samuel Kugler. Ein Drehkran erleichtert die tägliche Arbeit ungemein. Damit können die Heuballen kinderleicht von A nach B gebracht werden.
Direkt über den Buchten
Direkt neben dem Heulager befindet sich einer der Ställe für die Tiere. Mithilfe des Krans kann Samuel Kugler über die Buchten fahren und die Rinder täglich direkt von oben mit frischem Heu versorgen.
Rinder behalten ihre Hörner
Bullen, Jungtiere bis zu einem bestimmten Alter und trächtige Tiere bleiben für eine gewisse Zeit im Stall. Dort darf es an frischem Heu natürlich nicht fehlen. Eine Besonderheit bei Familie Kugler: Die Rinder behalten alle ihre Hörner. „Dank der Weidehaltung haben wir ausreichend Platz für die Tiere und auch im Stall können sie sich aus dem Weg gehen. Dadurch haben wir damit keine Probleme“, erklärt Samuel Kugler.
Hier wachsen auch Kälber auf
Trächtige Tiere bleiben im Stall
Rinder, die kurz davor sind zu kalben, bleiben vorübergehend im Stall. Dort stehen sie immer unter Beobachtung und können umsorgt werden. Für die Tiere gibt es ebenfalls frisches Gras zum Fressen und Heu.
Der Kälberstall
Familie Kugler legt viel Wert darauf, dass die Kälber, die auf dem Hof geboren werden, auch dort aufwachsen. Die Tiere werden in kleinen, dem Alter entsprechenden Gruppen zusammen in einen eigenen Stall gebracht. Beliebter Aufenthaltsort: die Iglus. Im Sommer spenden sie angenehmen Schatten, im Winter Wärme.
Test
Ab ins Freie
Die Kälber dürfen ebenfalls ins Freie. Direkt neben der Weide haben sie einen eingezäunten Bereich, um gemeinsam zu toben. Nach circa einem Jahr ziehen sie schließlich auf die große Weide. Jedes Tier bleibt ungefähr zwei Jahre auf dem Hof von Familie Kugler.
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