Bio-Zwetschgen vom Bodensee
Zwetschgen-Saison ist im Südwesten immer etwas ganz Besonderes! Hartwig Roth baut das Steinobst auf seinem Hof in Bio-Qualität an. Doch was heute selbstverständlich ist, erforderte anfangs eine große Portion Mut und Pioniergeist.
Rund 200 Jahre alt ist der Unterspringen-Hof bei Ravensburg, den Hartwig Roth heute in langer Familientradition weiterführt. Dabei bedeutet Tradition nicht, dass er alles genauso macht wie seine Vorgänger-Generationen. Denn vor etwa 20 Jahren hat der Landwirt einen Entschluss gefasst, für den er damals noch belächelt wurde: Er stellte seinen Betrieb auf Bio-Landwirtschaft um. Damit war er einer der ersten zwei Höfe in der Region, die in relativ großem Umfang auf ökologische Bewirtschaftung umsattelten – ein echter Pionier. „Ob es sich auszahlen würde, wusste damals jedoch noch niemand“, erinnert sich Hartwig Roth. Zwei bis drei Jahre dauert es, bis ein Hof komplett auf Bio umgestellt ist und seine Erzeugnisse auch als Bio-Ware anbieten darf.
Doch dank einer Menge Know-how und eines sensiblen Gespürs für die Natur und ihre Zusammenhänge kann Hartwig Roth seine 100 Hektar Land heute erfolgreich bewirtschaften, zum Teil als Grünland sowie für Ackerbau und Sonderkulturen. Dazu zählen bei ihm Äpfel, Birnen, Kirschen, Mirabellen und selbstverständlich die Zwetschgen. Rund 9.000 Zwetschgenbäume hegt und pflegt Hartwig Roth mit seinen Mitarbeitenden nach den strengen Richtlinien des Bio-Verbands Bioland. In einem guten Jahr mit idealen Wetterbedingungen können so bis zu 200 Tonnen des blauen Steinobsts geerntet werden. Über die Vertriebsgesellschaft Obst vom Bodensee kommen die leckeren Früchte dann in die Märkte von EDEKA Südwest.
So geht Zwetschgen-Anbau in Bio-Qualität
Rund zehn Wochen lang werden auf dem Unterspringen-Hof im Spätsommer Zwetschgen geerntet. Dass die Bäume so lange Ertrag liefern, liegt an den unterschiedlichen Sorten. Jede ist zu einem anderen Zeitpunkt reif. Hartwig Roth hat seine Sorten deshalb nicht nur danach ausgewählt, wie robust und widerständig sie gegen Krankheiten sind, sondern auch nach ihrer Reifezeit. So kann er jede Woche eine andere Sorte ernten – insgesamt zehn Stück. Den Anfang im Juli/August macht die Sorte Katinka und Presenta kommt im September zum Schluss.
Keine Frucht ohne nützliche Insekten. Hartwig Roth weiß, wie wichtig eine intakte Natur auch für seine Landwirtschaft ist. „Die Artenvielfalt zu unterstützen, gehört für uns deshalb mit dazu“, sagt er. Am Rande der Obstwiesen sind dafür zum Beispiel Blühstreifen angelegt, die neben Wildbienen und anderen Insekten auch die nützlichen Schwebfliegen gern nutzen. Zudem lässt Hartwig Roth auch das Gras zwischen den Baumreihen viel länger hoch stehen. „Dadurch fühlen sich die Insekten dort viel wohler. Und weil sie sich unter anderem von Blattläusen ernähren, hilft das auch den Bäumen.“
Auf Herbizide und chemische Pflanzenschutzmittel wird im Bio-Anbau komplett verzichtet. Stattdessen kommen Nützlinge und andere Hilfsmittel zum Einsatz. Die roten sogenannten Dispenser im Baum sorgen dafür, dass sich die Pflaumenwickler-Falter nicht zur Paarung finden und dadurch keine Würmer in die Zwetschgen kommen. Die Schwebfliege hilft vor allem beim Bestäuben der Blüten und ihre kleinen Larvenkinder ernähren sich zudem von Blattläusen – doppelt praktisch.
Den richtigen Erntezeitpunkt für Zwetschgen zu finden, ist gar nicht so leicht und erfordert viel Fingerspitzengefühl. Denn einerseits können die Früchte am Baum binnen weniger Tage sehr schnell reifen. Wenn man zu spät erntet, gehen die Früchte dann schneller kaputt. Wird jedoch zu früh geerntet, können geschmackliche Einbußen die Folge sein, da Zwetschgen nicht so stark nachreifen wie andere Obstsorten. Hartwig Roth prüft deshalb regelmäßig Farbe, Festigkeit und den Geschmack der Früchte. Löst sich das Fruchtfleisch gut vom Stein, kann dann bald geerntet werden.
Hartwig Roth, Landwirt
#zukunftleben: noch mehr Bio-Produkte aus der Heimat
Obstanbau hat in der Bodensee-Region eine lange Tradition. In den letzten Jahren sind immer mehr Familienbetriebe auf ökologische Landwirtschaft umgestiegen. Aber auch andernorts im Südwesten gibt es zahlreiche Bio-Betriebe, die mit viel Herzblut und Engagement dabei sind. Lernen Sie hier weitere Gesichter kennen, die hinter den erstklassigen Produkten der Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut Bio“ von EDEKA Südwest stecken.