Herstellung Bio-Weichkäse
Wie wird aus Milch eigentlich Käse? Das haben wir uns bei der Bergpracht Milchwerk GmbH & Co. KG in Tettnang-Siggenweiler angeschaut. Denn hier werden Bio-Käse-Spezialitäten für die Regionalmarke „Unsere Heimat echt & gut“ hergestellt.
Die Region nordöstlich des Bodensees rund um Tettnang ist bekannt für den Anbau von Hopfen. Aber auch Käse wird hier produziert – und zwar schon seit den 1930er-Jahren. „Meine Großeltern haben die örtliche Käserei zunächst gepachtet und 1937 gekauft“, erzählt Molkereichef Karl-Georg Geßler. „Ich bin über der Käserei aufgewachsen. Dort, wo heute unser Labor und die Umkleideräume sind, war früher unsere Wohnung.“ Bei Bergpracht werden etwa 50 Millionen Kilogramm Milch im Jahr zu Hirtenkäse, Camembert und anderen Weichkäsesorten verarbeitet.
Die Milch kommt von rund 170 Erzeugerbetrieben aus der umliegenden Bodenseeregion. Auch die Herstellung von Bio-Käse ist bei Bergpracht nicht etwa Trend, sondern erfolgt schon seit 30 Jahren. Für den Bio-Bauernkäse von „Unsere Heimat – echt & gut“, den es an vielen Bedientheken der Märkte von EDEKA Südwest gibt und den Bio-Hirtenkäse von „Unsere Heimat – echt & gut“, erhältlich in Selbstbedienung, wird ausschließlich Milch von Bioland-Höfen verwendet, zum Beispiel von Familie Wielath aus Horgenzell.
Hier kommt die Bio-Milch her
Das Wohl ihrer Kühe liegt Familie Wielath besonders am Herzen. 2017 haben sie auf Bio umgestellt. „Damals ergab sich die Möglichkeit, einen Nachbarbetrieb zu übernehmen. So hatten wir ausreichend Fläche für Weiden und um einen neuen Stall zu bauen“, erzählt Landwirt Georg Wielath. Zum Stall gehört auch ein großer Laufhof. Diesen können Mausi, Bruni, Bienenstich und die anderen Kühe – denn alle haben einen Namen – das ganze Jahr nutzen und so auch im Winter, wenn sie nicht wie im Sommer Tag und Nacht auf die Weide dürfen, die Sonne genießen. Apropos genießen, im Laufstall gibt es neben großzügigen Liegebuchten, Fressbereich und Wassertränken auch Massagebürsten.
Und wann werden die Kühe gemolken? „Dann, wann sie wollen“, verrät Christian Wielath, der den Betrieb zusammen mit seinem Vater führt. Denn im Stall gibt es einen Melkroboter, den die Kühe eigenständig bis zu viermal am Tag aufsuchen können. Jede Kuh trägt ein Halsband mit einem Sender, über das sie vom Melkroboter erkannt wird. Läuft die Kuh in die Box und darf gemolken werden, bekommt sie Kraftfutter als Belohnung. „Das Kraftfutter ist für Kühe wie Schokolade für uns Menschen“, sagt Christian Wielath. Kommt eine Kuh in zu kurzen Intervallen oder zu oft am Tag, geht vorne gleich wieder die Tür zum Laufbereich auf. „Die Tiere haben mehr Freiheit und uns erleichtert es die Arbeit. Wir müssen natürlich regelmäßig nach den Tieren schauen, Futter verteilen oder die Liegebuchten mit Stroh einstreuen“, sagt Christian Wielath.
Der Melkroboter liefert zudem umfangreiche Daten zu jeder Kuh, die am Computer eingesehen werden können. Rund 1800 Liter Milch in Bioland-Qualität kommen auf dem Betrieb am Tag zusammen. Diese wird vom Milchsammelwagen abgeholt, zu Bergpracht gefahren und dort zu Käse verarbeitet.
Familienbetrieb: Brigitte, Georg (M.), und Christian Wielath versorgen auf ihrem Hof rund 85 Milchkühe.
Alles neu: Knapp ein Jahr hat der Bau des Stalls mit angrenzendem Laufhof, Güllegrube und Futtersilos gedauert.
Licht und Luft: Die Stallwände sind mit automatisch gesteuerten Vorhängen versehen, die sich bei Regen und Wind schließen.
Moderne Technik: Ein Roboter schiebt das Futter regelmäßig zu den Kühen heran, sodass sie es gut erreichen können.
Im Freien: Auch der Laufhof hat einen sogenannten Futtertisch. Hier muss Christian Wielath das Futter noch von Hand verteilen.
Melkroboter: Beim Melken werden auch Daten erfasst, die dabei helfen, die Kuhgesundheit noch besser zu überwachen.
Alles automatisch: Der Roboter sucht die Zitzen per Laser und steckt das Melkzeug an. Dieses wird nach jeder Kuh gereinigt.
Kuh-Wellness: Die Bürsten tragen zur Haut- und Fellpflege bei und sorgen somit für mehr Wohlbefinden im Stall.
So wird der Bio-Weichkäse hergestellt
Milch, die zur Käseherstellung verarbeitet wird, muss strengen Qualitätsvorschriften genügen. Deshalb werden direkt auf den Höfen und auch bei Bergpracht, wenn die Milch angeliefert wird, Proben entnommen und untersucht. Im ersten Schritt der Käseherstellung muss die Milch dann pasteurisiert – kurz erhitzt und dann wieder abgekühlt – werden.
#zukunftleben: Bio-Qualität aus dem Südwesten
Die Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut “ steht u. a. für Produkte aus dem Südwesten und für kurze, umweltschonendere Transportwege. Alle Bio-Produkte erfüllen mindestens die Bestimmungen der EU-Bio-Verordnung – viele die noch strengeren Richtlinien von Anbauverbänden wie Bioland. Lernen Sie weitere Bio-Erzeugerinnen und Bio-Erzeuger kennen, die hinter den erstklassigen Produkten der Regionalmarke stecken: