Vom Kern zum Öl – zu Besuch in der Ölmühle
Ob für einen knackigen Salat, Gebratenes oder als vegane Zutat beim Backen – ein gutes Sonnenblumenöl darf in keiner Küche fehlen. Aber wie kommt das Öl aus dem Kern? Das haben wir uns in der Ölmühle Brändle in Empfingen genau angeschaut.
„Besser geht es nicht: Bio-Sonnenblumenkerne aus Baden-Württemberg, die wir auch noch direkt hier in der Region verarbeiten.“ Das sagt Helmut Spohn. Er ist Vertriebsleiter der Ölmühle Brändle, die das Bio-Sonnenblumenöl für die Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut“ von EDEKA Südwest produziert. Seine Frau Heike und ihre Schwester Karin Lamparter leiten das Familienunternehmen, das 1851 als Händlergeschäft begonnen hat, bereits in fünfter Generation. Seit den 1970er-Jahren ist es auf die Herstellung hochwertiger Pflanzenöle spezialisiert.
„Das kalt gepresste Bioland Sonnenblumenöl aus Baden-Württemberg steht dabei für uns an der Spitze. Zum einen, weil es ein durch und durch regionales Produkt in Bio-Qualität ist. Und zum anderen wegen des Herstellungsverfahrens. In einem kalt gepressten Öl, so, wie die Natur es hergibt, ist alles drin: Farbe, Geschmack und sämtliche sekundäre Pflanzenstoffe“, erklärt Helmut Spohn. Und das schmeckt man. „Die meisten Menschen kennen vor allem raffiniertes Sonnenblumenöl. Dieses wird bei der Herstellung stark erhitzt und verliert dadurch an Geschmack.“
Die Rohware – also die Sonnenblumenkerne – erhält die Ölmühle von der regionalen Bioland Erzeugergemeinschaft rebio, unter der sich rund 160 bäuerliche Betriebe im Südwesten von Baden-Württemberg zusammengeschlossen haben. „Ein toller Partner, mit dem wir gerne zusammenarbeiten. So verarbeiten wir im Jahr mehrere Hundert Tonnen Bio-Sonnenblumkerne zu wertvollem Speiseöl.“
Wie die Sonne in die Flasche kommt
Mit den Sonnenblumenkernen geht es in der Ölmühle los. Die Saat wurde vorher lediglich getrocknet und vorgereinigt, wobei andere Pflanzenteile, Steinchen, Gräser und andere Dinge aussortiert werden, die durchs Mähdreschen in die Ernte gelangt sind.
In der Ölmühle angekommen, werden die Kerne in dieser Anlage erneut gereinigt. Mit Sieben und Luftstößen entfernt sie Steinchen und andere Fremdkörper, die sich bei der ersten Reinigung durchgemogelt haben. Außerdem wird eine Probe genommen, um den Feuchtigkeitsgehalt zu bestimmen. Ist die Saat zu feucht, eignet sie sich nicht zur Weiterverarbeitung und wird abgelehnt.
In vier großen Silos werden die Kerne nach der Reinigung für die Verarbeitung gelagert. So ist stets genügend Nachschub für die Produktion vorhanden. „Wir machen die Silos immer voll – 100 Tonnen pro Behälter“, sagt Helmut Spohn. Gut eine Woche braucht die Mühle, bis sie den Inhalt eines Silos komplett verarbeitet hat.
„Metallteile wären für die Ölmühle tödlich“, erklärt Helmut Spohn. „Geraten sie in die Schneckenpresse, geht die Maschine kaputt. Hartes Metall lässt sich eben nicht einfach zermahlen und pressen wie weiche Kerne oder Saaten.“ Deshalb muss die Rohware vor Beginn des Verarbeitungsprozesses an einem starken Magneten vorbei, der jegliches Metall herauszieht.
Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Auch direkt vor der Schneckenpresse wird noch mal aussortiert. Im Bio-Sonnenblumenöl von „Unsere Heimat – echt & gut“ soll später schließlich nichts anderes drin sein als das Öl der Sonnenblumenkerne. Also raus mit Mais und anderen Körnern.
In diesem grünen Kasten wird dann mit einer Schneckenpresse gepresst. Man kann sie sich wie das Gewinde einer Schraube vorstellen, die in einem engen Gehäuse sitzt, das immer schmaler wird. Durch die Drehung geraten die Kerne zwischen Schnecke und Wand und werden dort ausgepresst. Das Öl fließt ab und übrig bleibt ein sogenannter Presskuchen. Er dient als Tierfutter.
Direkt nach dem Pressen läuft das Öl durch einen Grobfilter in Edelstahltanks, wo es auf 8 Grad Celsius gekühlt wird. Dadurch flocken Wachse im Öl aus, die bei der anschließenden Feinfiltrierung entfernt werden. So bleibt das Öl fortan permanent klar – egal bei welcher Temperatur. Auf dem Bild deutlich zu sehen: links das klar gefilterte Öl und rechts das Öl vor dem Filtern.
Anschließend kann das Bio-Sonnenblumenöl abgefüllt werden. Damit die Flaschen garantiert sauber und ohne Fremdkörper sind, werden sie kurz zuvor noch einmal mit Druckluft ausgeblasen. Erst dann kommen sie in die Abfüllanlage. Der Druck, mit dem das Öl in die Flaschen gegossen wird, ist genau abgestimmt. Denn fließt es zu schnell, schäumt es über.
Auf dem Fließband geht es dann fast vollautomatisch weiter: Schraubverschluss aufsetzen, Etiketten aufkleben, in Kartons verpacken und auf Paletten für die Auslieferung vorbereiten. So kommt mit dem kalt gepressten Bio-Sonnenblumenöl von „Unsere Heimat – echt & gut“ ein reines Naturprodukt in die Regale der Märkte von EDEKA Südwest.
#zukunftleben: noch mehr Gutes aus der Region entdecken
Unter der Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut“ bietet EDEKA Südwest nicht nur hochwertiges Bio-Sonnenblumenöl aus Baden-Württemberg, sondern auch Milchprodukte, Obst und Gemüse, Wurst, Teigwaren, Eier und vieles mehr, auch in Bio-Qualität. Dabei stammen die mehr als 300 hochwertigen Produkte ausschließlich von Betrieben aus den Bundesländern des Vertriebsgebiets von EDEKA Südwest. Überzeugen Sie sich selbst!