Essen statt vergessen!
Kennen Sie das Fleisch des Roten Höhenviehs und den runden schwarzen Winterrettich? Probieren Sie beides doch mal – es lohnt sich! Mehr über alte Gemüsesorten und traditionsreiche Nutztierrassen lesen Sie hier.
„Essen, was man retten will“: Unter diesem Motto schützt das Projekt „Arche des Geschmacks“ der Slow Food Stiftung weltweit regional bedeutsame Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen. Die zugrunde liegende Überlegung lässt sich wie folgt zusammenfassen: „Was nicht gegessen wird, wird nicht nachgefragt, kann also nicht verkauft werden und wird deshalb nicht hergestellt.“ Weltweit sind derzeit rund 5200 Passagiere wie das Teltower Rübchen oder der Lausitzer Nelkenapfel an Bord. In Deutschland gibt es knapp 80 Passagiere. Ein Großteil davon sind vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen wie das Schwäbisch-Hällische Landschwein sowie Kulturpflanzensorten. EDEKA Südwest unterstützt das Arche-Projekt und bietet ein großes Sortiment an Produkten, die vor dem Vergessen bewahrt werden sollen.
Der schwarze, runde Winterrettich ist deutlich schärfer als der weiße Rettich. Dämpft oder kocht man ihn, wird er jedoch milder. Der runde Winterrettich kann wunderbar in Salate geraspelt werden. Dank seiner robusten Schale kann die alte Sorte übrigens problemlos gelagert werden.
Das Glanrind, das heute vor allem in Rheinland-Pfalz beheimatet ist, geht auf eine Zucht im 18. Jahrhundert zurück. In den 1980er-Jahren gab es nur noch wenige Tiere – heute ist sein Bestand wieder angewachsen. Das Glanrind ist ebenfalls Passagier der „Arche des Geschmacks“. Seinen Namen erhielt die Rinderrasse von der Glan, einem Nebenfluss der Nahe.
Die Wurzelknollen des Topinamburs können roh und gekocht gegessen werden und haben einen süßlich-nussigen Geschmack. Die Schnapskartoffeln – wie Topinambur auch genannt wird – waren früher sehr beliebt. Doch nach und nach aßen die Menschen lieber Kartoffeln und Topinambur geriet in Vergessenheit.
Das Schwäbisch-Hällische Landschwein – eine Hausschweinrasse aus Hohenlohe – wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gezüchtet. König Wilhelm I. von Württemberg ließ der Landeszucht einige Chinesische Maskenschweine zuführen – die Schwäbisch-Hällischen entstanden als Kreuzung. Anfang der 1980er-Jahre war die Rasse jedoch fast ausgestorben. Slow Food nahm sie in die „Arche des Geschmacks“ auf. 1998 wurde Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch als geschützte geografische Angabe (g.g.A.) im Register der EU-Herkunftsbezeichnungen aufgenommen.
Außen violett, innen orangefarben bis gelb – die Urkarotte ist ein köstlicher Hingucker! Sie entstand durch die Kreuzung der alten schwarzen mit der orangefarbenen Karotte. Gut zu wissen: Beim Kochen verfärbt die Urkarotte andere Gemüsearten. Wer das nicht möchte, sollte das Wurzelgemüse separat zubereiten.
Das Rote Höhenvieh ist eine Rinderrasse aus dem Odenwald, die in den 1960er-Jahren fast ausgestorben wäre. Durch eine Kooperation zwischen EDEKA Südwest Fleisch, dem „Verein zur Erhaltung und Förderung des Roten Höhenviehs e.V.“ und dem Fernehof (Odenwald) konnte das Rote Höhenvieh gerettet werden.
Ob frisch oder als Weinsauerkraut in der Konserve: Bei Filder-Spitzkraut handelt es sich um eine Spezialität, dessen Anbau auf der Filderebene südlich von Stuttgart erstmals im Jahr 1501 urkundlich in Erscheinung trat. Der Passagier der „Arche des Geschmacks“ ist eine Besonderheit in der Pflanzenwelt. Bislang ist noch nicht erforscht, ob Spitzkraut aus einer Mutation oder einer Züchtung entstand.
Die Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind setzt sich für den Erhalt der Hinterwälder und Vorderwälder Rinder sowie für Mutterkuhhaltung ein. Beide Rinderrassen sollen vom Keltenrind abstammen. Das Vorderwälder Rind entwickelte sich zu einem größeren, schwereren Rind als das Hinterwälder Rind.
Leicht süßlich und etwas herb – mit diesem Geschmack begeistern Steckrüben. Die Rüben sind eine Unterart des Raps und gelten als regionales Wintergemüse. Was die Zubereitung und Verwendung der alten Gemüsesorte betrifft, kann man sich gut an der von Kartoffeln orientieren.
Die Marke Württemberger Lamm, die das Qualitätszeichen des Landes Baden-Württemberg trägt, steht für traditionelle Wanderschäferei und artgerechtere Haltung in freier Natur. Durch diese Art der Tierhaltung bleibt die Bodenqualität erhalten, die Artenvielfalt wird bewahrt. Ebenso steht die Marke Rheinland-Pfälzer Lamm für hochwertiges Fleisch aus traditioneller Wanderschäferei.
#zukunftleben
Nur in einer ökologisch intakten Kulturlandschaft können qualitativ hochwertige Lebensmittel produziert werden. 2014 hat EDEKA Südwest daher gemeinsam mit der Stiftung NatureLife-International unter dem Motto „Unsere Heimat und Natur“ einen jährlichen Wettbewerb für herausragende Naturschutzprojekte in ihrem Vertriebsgebiet ins Leben gerufen.