Hofglück: Ein Landwirt stellt um
Landwirt Alexander Ruhland will sich für mehr Tierwohl einsetzen. Deshalb war für ihn schnell klar: Er möchte Teil des Markenprogramms Hofglück sein. Was dafür alles notwendig war und wieso er sich für diesen Schritt entschieden hat, lesen Sie hier.
Alexander Ruhland aus Merklingen im Alb-Donau-Kreis ist seit Kurzem Teil des Markenprogramms Hofglück. Dafür hat er in den vergangenen Wochen und Monaten viel Zeit und Arbeit in den Umbau seines Betriebs investiert. „Mir war schnell klar: Wenn ich den Betrieb meiner Eltern übernehme, dann möchte ich auch eine tiergerechtere Haltung bieten.“
Der 35-Jährige ist mit Landwirtschaft aufgewachsen. Seine Eltern haben fast 40 Jahre in ihrem Betrieb Ferkel aufgezogen. Nun hat der Sohn den Betrieb übernommen und hält die Fäden in der Hand. Mittlerweile sind auch die ersten Schweine im umgebauten Stall angekommen. Nach und nach soll sich der Hof noch weiter verändern und so Platz für weitere Tiere bieten.
Der Weg zum Hofglück-Landwirt
Alles muss raus: Für die Umstellung auf die Hofglück-Kriterien hat Alexander Ruhland im ersten Schritt die Ställe entkernen und ausräumen müssen. Das Gute: „Viele Materialien haben wir recycelt und an anderen Stellen eingesetzt. Das hat uns im Sinne der Nachhaltigkeit natürlich sehr gefreut”, erklärt Alexander Ruhland.
Die Buchten für die Hofglück-Schweine sind doppelt so groß wie gesetzlich vorgeschrieben. Unter anderem dafür steht Hofglück. Alexander Ruhland prüft seine flexiblen Schwenktore im Stallinneren.
Die Aufzucht auf Stroh gehörte schon früher zur Philosophie des Betriebs. Im neuen Stall hilft ein Wagen, der mithilfe von Schienen von Bucht zu Bucht bewegt werden kann, das frische Stroh zu verteilen. „Das Ergebnis erleichtert uns die tägliche Arbeit ungemein“, sagt Alexander Ruhland.
Die Ausläufe wurden komplett neu gebaut. Damit die Hofglück-Schweine nach draußen gelangen können, mussten Wanddurchbrüche geschaffen und spezielle Schiebeelemente montiert werden. Alexander Ruhland: „Wenn alles fertig ist, werden beinahe rund um den ganzen Hof Flächen für die Tiere sein. Wir haben sogar Duschen, damit sich die Tiere abkühlen können.“
Vor dem Umbau war hier Renate Ruhlands Garten, in dem sie Blumen und Pflanzen, aber auch Gemüse und Obst angepflanzt hat. Für den Auslauf musste diese Fläche weichen. Bald soll ein neuer Garten mit Bäumen angelegt werden. Ausgleichsflächen, wie Magerwiesen und ökologisch wertvolle Steinhaufen zum Schutz von Kleintieren, sollen zudem der Natur zugute kommen und die Artenvielfalt fördern.
Teil der Hofglück-Philosophie ist der Bezug von gentechnikfreien Futtermitteln. Rund um den Hof von Alexander Ruhland wächst hierfür das Getreide. „Einen Großteil der Futtermittel bauen wir selbst an, einen kleinen Teil kaufen wir hier aus dem Ort zu“, erklärt der Landwirt. Ergänzend dazu bezieht er zertifiziertes, gentechnikfreies Soja aus Europa.
Nach Wochen und Monaten des Umbaus sind die ersten Schweine eingezogen und fühlen sich im frischen Stroh sichtlich wohl.
Frisches Stroh und Beschäftigungsmaterial für die Schweine gehören ebenfalls zu den vorgebenden Richtlinien von Hofglück – genauso wie gentechnikfreies Futter und ein Auslauf im Freien.
Unter anderem erhalten die Tiere mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben, bekommen nur gentechnikfreies und natürliches Futter, haben einen Außenbereich plus Beschäftigungsmaterial und kurze Transportwege. Die Landwirte profitieren von langfristigen Verträgen, sicheren Abnahmemengen und fairen Preisen.
Ausgezeichnet
Hofglück trägt die höchste Stufe 4 der Kennzeichnung „Haltungsform“ und ist mit zwei möglichen Sternen des Tierschutzlabels „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes ausgezeichnet.
Alexander Ruhland, neuer Hofglück-Landwirt, über das Markenprogramm von EDEKA Südwest
#zukunftleben: Mehr Tierwohl für Hähnchen
Zum Markenprogramm gehören nicht nur Höfe mit Schweinen, sondern auch mit Masthähnchen. Im Gespräch erklärt Andreas Wucher, worauf es bei einer tiergerechteren Haltung ankommt und wieso auch er sich dafür entschieden hat, Hofglück-Landwirt zu sein.