Die Tafel-Aktion von EDEKA Südwest

Vom 8. bis 20. April 2024 fand in vielen Märkten von EDEKA Südwest wieder die Tafel-Aktion statt. Im Interview verrät Andreas Steppuhn, Vorsitzender der Tafel Deutschland, warum die Aktion für den gemeinnützigen Verein wichtig ist.

Über
588.000 Tüten

kamen seit Beginn der Tafel-Aktion im Jahr 2013 zusammen.

Insgesamt 365.000 Euro

spendete EDEKA Südwest bisher zusätzlich an die Landesverbände der Tafeln.

So funktioniert die Tafel-Aktion

Vom 8. bis 20. April 2024 standen in teilnehmenden EDEKA-Märkten vorgepackte Tüten mit haltbaren Lebensmitteln sowie Tüten mit Drogerieprodukten bereit. Diese Tüten konnten Kundinnen und Kunden für je fünf Euro erwerben und an einer Sammelstelle im Markt abgeben. Helferinnen und Helfer der Tafeln holten die Tüten ab und brachten sie zu den Tafel-Läden. Hier wurden sie an Menschen abgegeben, die sich in einer wirtschaftlich schwierigen Situation befinden. Zusätzlich spendete EDEKA Südwest in diesem Jahr 40.000 Euro an die Landesverbände der Tafeln im Südwesten.

Im Interview: Andreas Steppuhn, Vorsitzender Tafel Deutschland e. V.

Foto: Navina Neuschl

Andreas Steppuhn ist in Münster geboren und lebt in Wanzleben-Börde. 2005 begann er sich ehrenamtlich bei den Tafeln im Harz (Quedlinburg, Wernigerode und Halberstadt) in verschiedenen Funktionen zu engagieren und ab 2015 war er Vorsitzender des Tafel-Landesverbandes Sachsen-Anhalt. Seit 2023 ist Andreas Steppuhn Vorsitzender der Tafel Deutschland.

Herr Steppuhn, wie ist die aktuelle Situation der Tafeln in Deutschland?
Andreas Steppuhn: Die Lage der Tafeln in Deutschland bleibt angespannt. Wir unterstützen derzeit zwischen 1,6 und 2 Millionen armutsbetroffene Menschen – so viele wie nie zuvor. Der Krieg in der Ukraine und die Inflation führen zu einer steigenden Zahl an armutsbetroffenen Menschen bei uns; gleichzeitig gehen die Lebensmittelspenden eher zurück. Das macht uns sehr zu schaffen. Das führt teilweise zu temporären Aufnahmestopps, Wartelisten und reduzierten Abgabemengen pro Person.

Sie sind seit 2023 Vorsitzender der Tafel Deutschland – welche Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?
Andreas Steppuhn: Mein Hauptziel bleibt es, weiterhin so viele Lebensmittel wie möglich zu retten, um Menschen in Not zu unterstützen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen müssen wir unsere Strategien anpassen, was auch Geldspenden erfordert. Im Jahr 2024 werden wir uns verstärkt darauf konzentrieren, mehr Großspenden aus Überproduktionen von herstellenden Unternehmen und unverkäufliche Waren zu erhalten. Gleichzeitig ist es von großer Bedeutung, klare Forderungen an die Politik zu stellen. Tafeln ersetzen nicht unseren Sozialstaat. Politik muss Armut wirksam bekämpfen.

Wie wichtig sind die gespendeten Tüten für die Tafeln?
Andreas Steppuhn: Die Partnerschaft mit EDEKA Südwest ist für uns von großer Bedeutung und wir sind sehr dankbar für die langjährige Unterstützung. Die Tafel-Aktion trägt nicht nur dazu bei, die Aufmerksamkeit für Armut in der Gesellschaft zu schärfen, sondern ermöglicht es auch den Kundinnen und Kunden von EDEKA Südwest, aktiv einen Beitrag zu leisten. Besonders in Zeiten, in denen wir tendenziell rückläufige Lebensmittelspenden verzeichnen, sind solche Sonderaktionen von enormer Wichtigkeit. Die Spenden von haltbaren Lebensmitteln sind besonders wertvoll, da sie normalerweise selten bei den Tafeln ankommen.

Zusätzlich unterstützt EDEKA Südwest die Tafeln auch regelmäßig durch Lebensmittelabgaben – wie wichtig ist dieser Beitrag?
Andreas Steppuhn: Die regelmäßigen Lebensmittelabgaben der Logistik- und Produktionsbetriebe von EDEKA Südwest spielen eine entscheidende Rolle für die Tafeln im Südwesten und sind eine sehr wichtige Ergänzung zu den Lebensmitteln, die wir aus den Märkten erhalten.

So unterstützt EDEKA Südwest die Tafeln zusätzlich

Die Logistikzentren und Produktionsbetriebe geben regelmäßig Lebensmittel an die Tafeln in ihrer Region ab. Es werden nur Produkte gespendet, deren Verzehr unbedenklich ist. Die also kurz vor Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen, oder Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern. Darüber hinaus unterstützen auch die Kaufleute von EDEKA Südwest die lokalen Tafeln, die durch das Engagement vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer getragen werden, mit Lebensmittelspenden.

Tafel-Helferinnen und -Helfer wie Roland Benetz (r.) holen beim Logistikzentrum von EDEKA Südwest in Offenburg regelmäßig Lebensmittelspenden ab. „Wir helfen gerne. Denn viele Menschen sind auf die Tafeln angewiesen“, sagt Andreas Doll, Leitung Logistik Trockensortiment in Offenburg.

Waren im Wert von 2,41 Millionen Euro

gingen 2023 von unseren Logistikzentren und den Produktionsbetrieben an die Tafeln im Vertriebsgebiet.

Seit 2012 summieren sich die Lebensmittelabgaben an die Tafeln zu Waren im Gesamtwert von

über 25 Millionen Euro.

#zukunftleben: Ehrenamt fördern …

… so lautet eines der 27 Nachhaltigkeitszielen von EDEKA Südwest. Dafür haben wir neben der Tafel-Aktion auch die Feuerwehr-Aktion ins Leben gerufen. Und viele unserer Mitarbeitenden engagieren sich freiwillig in vielen Bereichen des öffentlichen und sozialen Lebens.

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