Gemeinsam stark: Inklusion leben
Dass Andreas Buchholz einmal bei EDEKA Südwest arbeiten würde, hat ihm vor ein paar Jahren kaum jemand zugetraut. Seine Behinderung – dass er länger braucht, Dinge zu lernen – wollte er aber nicht länger als Hindernis hinnehmen. Willenskraft und Teamgeist haben ihm dabei geholfen, über sich hinauszuwachsen.
„Ich kann es schaffen“, davon war Andreas Buchholz von Anfang an überzeugt. Auch wenn manche ihre Zweifel hatten. Doch anstatt sich beirren zu lassen, sagte sich der 33-Jährige: „Jetzt erst recht.“ Heute blickt er mit Stolz auf diese mutige Entscheidung zurück. Eine Entscheidung, die sich ausgezahlt hat.
Seit gut zwei Jahren arbeitet Andreas Buchholz nun im Leergutlager von EDEKA Südwest in Offenburg. Die Arbeit bedeutet ihm alles – „vor allem mehr Freiheit und Selbstbestimmung und weniger das Gefühl, auf Hilfe angewiesen zu sein“, sagt er. „Vorher habe ich bei der Lebenshilfe gearbeitet, habe Gartenarbeiten erledigt: Rasen mähen, Unkraut entfernen, Hecken schneiden oder in den Reben helfen. Aber irgendwann hat mir das gereicht. Ich wollte etwas Neues ausprobieren!“
Der Schritt vom zweiten in den ersten Arbeitsmarkt hat ihn dennoch Überwindungskraft gekostet. „Ich war sehr nervös, als ich das erste Mal zu EDEKA kam. Ich wusste ja nicht, wie man hier auf mich reagieren würde. Aber meine Sorge hat sich schnell in Luft aufgelöst. Meine Kolleginnen und Kollegen und Vorgesetzte haben mich von Anfang an mit offenen Armen empfangen und haben sich gefreut, dass ich da bin. Es herrscht ein sehr familiäres Umfeld. Deshalb ist für mich klar: Hier gehöre ich hin und hier will ich bleiben.“
Reinhard Vogt, Abteilungsleiter Leergut, EDEKA Südwest
Ronny Glock, Betriebsratsmitglied und Schwerbehindertenvertreter, EDEKA Südwest
Schritt für Schritt zu mehr Verantwortung
Mit seiner Stelle als „Aufleger“ im Leergutlager fing alles an. Hier hat Andreas Buchholz Kiste für Kiste von den angelieferten Leergut-Paletten aufs Fließband verfrachtet. Nach sechs bis neun Monaten konnte er sein Einsatzgebiet dann schon auf die manuelle Erfassung ausweiten, wo nur bestimmte Kisten einer Palette aussortiert werden müssen. „Wenn das Band ab und zu stillstand, habe ich mich immer umgeschaut, was die anderen so machen. Und so hat mir ein Kollege eines Tages mal seine Arbeit am i-Punkt gezeigt.“
Inzwischen arbeitet Andreas Buchholz selbst am sogenannten i-Punkt. Das ist der allererste Anlaufpunkt in der Leerguthalle, wo die Paletten mit den leeren Getränkekisten aus den Märkten ankommen. Keine geringe Verantwortung, da hier unter anderem auch erfasst wird, welche Gutschrift die Märkte für ihr Leergut erhalten. „Wenn ich hier einen Fehler machen würde, müssten schon mehrere Teammitglieder tätig werden, um das wieder auszubügeln“, sagt er. Dazu gekommen ist es aber noch nie.
Am i-Punkt liest Andreas Buchholz per Scanner einen Barcode ein, der jeder Palette anheftet. Damit erfasst er die digitalen Daten des Marktes für das System und entscheidet dann anhand der Zusammensetzung des Leerguts, welchem Bearbeitungsprozess die Paletten zugewiesen werden müssen, damit am Ende sortenreines Leergut zurück an die Industriebetriebe geliefert werden kann.
Ob mit oder ohne Behinderung: Gemeinsam geht’s am besten!
Inklusion findet in vielen Bereichen bei EDEKA Südwest statt. Lernen Sie zum Beispiel auch Marcel kennen, der im EDEKA-Markt von Mario Biermann in Ulmen arbeitet. Keiner der Mitarbeitenden würde hier je wieder auf die Unterstützung von Marcel verzichten wollen. Schließlich kennt er sich auf manchem Gebiet sogar besser aus als alle anderen.