Natur schützen im Garten und auf dem Balkon
Wilder Lebensraum wird für heimische Tiere wie Vögel, Insekten und Reptilien immer kleiner. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie die Artenvielfalt auf dem Balkon und im Garten fördern können und so einen wichtigen Teil zum Naturschutz beitragen.
Tiere sind auf unsere Hilfe angewiesen
Ein gutes Nahrungsangebot ist das A und O für Insekten und Vögel. Deshalb sollte die Bepflanzung besonders vielfältig sein und darauf geachtet werden, dass von März bis Oktober immer etwas blüht. Für Bienen und Schmetterlinge Pflanzen mit Nektar und Pollen: z. B. Glockenblume, Storchschnabel oder Katzenminze. Für nachtaktive Insekten Gewächse, die am Abend oder nachts blühen: z. B. Polster-Seifenkraut und Nachtkerzen. Und für Vögel am besten das, was dem Menschen auch gut schmeckt: z. B. Beerensträucher, aber auch Kräuter wie Thymian, Basilikum und Minze sowie Stauden und Sommerblumen, die Samen enthalten, wie etwa Sonnenblumen, Disteln oder Astern.
Ausreichend Trinkwasser zu sich zu nehmen, ist nicht nur für Vögel wie den Eichelhäher (Bild) überlebenswichtig, sondern auch für die kleinsten Insekten. Nur ist es für sie manchmal um einiges schwieriger, an geeignete Wasservorräte zu gelangen. Vogeltränken sind da schon öfter in Gärten und auf Balkonen zu sehen. Mit einem einfachen Handgriff können diese aber auch für Insekten attraktiv umgestaltet werden: Legen Sie einfach ein paar Steine, Äste oder Ähnliches ins Wasser, sodass sie über die Wasseroberfläche herausragen und die Tiere sich daran festhalten können. Eine Anleitung, wie Sie so eine schöne Tränke selbst bauen können, finden Sie hier.
Die Pflanzen in Ihrem Garten oder auf dem Balkon dienen Tieren übrigens nicht nur als Futterquelle, sondern auch als Versteck. Schöne, dichte Kletterpflanzen wie Efeu, Geißblatt oder Waldrebe eignen sich hierfür besonders gut. Wenn Sie außerdem eine ruhige Ecke haben, wo Sie ohne Bedenken und Verletzungsgefahr eine dornige Hecke oder einen dornigen Strauch platzieren können, ist auch das zu empfehlen. Sie sind für Vögel ein hervorragendes Versteck zum Nisten, das außerdem einen gewissen Schutz vor Fressfeinden bietet.
Ob Insekten, Vögel oder Säugetiere – sogenanntes Totholz ist bei vielen Arten beliebt. Wer also die Möglichkeit hat, in seinem Garten ein Stück Baumstamm verrotten zu lassen, sollte sie nutzen. Vor allem verschiedene Bienenarten werden das zu schätzen wissen: Das tote Holz liefert Nahrung, Baumaterial und dient als Versteck und Nistplatz. Nistplätze finden Insekten wie die Maskenbiene aber zum Beispiel auch in abgeblühten Pflanzenstängeln. Die vertrockneten Zweige von Himbeere, Holunder, Brombeere oder Heckenrose also am besten stehen lassen. Und auch Laub sollte im Herbst nicht restlos entfernt werden. In einer ruhigen Ecke gesammelt, verkriechen sich hier besonders Igel gerne.
Da nicht nur Vögel und Insekten in unserer Region zu Hause sind, sollte auch an die Tiere gedacht werden, die man vielleicht nicht ganz so häufig zu Gesicht bekommt: Blindschleichen und Eidechsen zum Beispiel. Eine Trockenmauer mit vielen kleinen Spalten und Löchern ist für sie der ideale Rückzugsort. Hier fühlen sich außerdem auch Spinnen und Insekten wohl – die bevorzugte Nahrung von Eidechsen. An der richtigen Stelle platziert, dient die Mauer gleichzeitig auch noch als Platz zum Sonnen, was für die wechselwarmen Tiere besonders wichtig ist. Wahlweise kann die Mauer auch aus locker aufgeschichteten Holzstücken gebaut sein oder man türmt einfach einen wilden Steinhaufen auf.
EDEKA Südwest für Artenvielfalt
Viele Produkte, die in den Märkten verfügbar sind, bezieht EDEKA Südwest von Bio-zertifizierten Erzeugerinnen und Erzeugern. Einer von ihnen ist Lothar Braun-Keller. Mit seinem Modellprojekt „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ verfolgt er das Ziel, den landwirtschaftlichen Betrieb und die Natur in perfekten Einklang zu bringen. Wie er das umsetzt, lesen Sie hier. Und auch im Weinbau setzt EDEKA Südwest mit dem Ortenauer Weinkeller auf den Schutz und Wiederaufbau der natürlichen Flora und Fauna, indem sie das Projekt „Lebendiger Weinberg“ der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg unterstützen. Welche Maßnahmen das beinhaltet, lesen Sie hier.