Wertvolles Unkraut: alles andere als unnütz
Unkraut ist für viele mit einem Garten ein echter Albtraum. Dabei sind Unkräuter eigentlich nur Pflanzen, die aus menschlicher Sicht zur falschen Zeit am falschen Ort wachsen. Und viele dieser Unkräuter sind sogar sehr nützlich!
5 nützliche Unkräuter
Vogelmiere
Sie gehört zur Familie der Nelkengewächse und ist an den weißen, sternförmigen Blüten zu erkennen. Die Vogelmiere bevorzugt nährstoffreiche Böden und breitet sich üppig – wie ein grüner Teppich – gerne in Gemüsebeeten aus. Das hat den Vorteil, dass der Boden im Sommer vor Austrocknung und im Winter vor Kälte geschützt wird. Vögel fressen vor allem die Samen dieses Krautes gerne, daher hat es auch seinen Namen.
Brennnessel
Die Pflanzen sind anspruchslos und robust. Wenn man sie berührt, hinterlassen sie juckende Pusteln auf der Haut. Davon lassen sich viele Schmetterlinge jedoch nicht abschrecken, denn Brennnesseln sind eine wichtige Nahrung für ihre Raupen. Junge Brennnesseln können auch wir Menschen genießen, als Salat oder Tee. Und wie bei allen Wildkräutern gilt: Sie sollten diese nur verzehren, wenn Sie sie eindeutig zuordnen können und keine Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen besteht.
Giersch
Diese Pflanze aus der Familie der Doldenblütler gilt als nahezu unverwüstlich. Giersch vermehrt sich sowohl über unterirdische Wurzelausläufer als auch über Samen. Für viele Falter, Bienen und Hummeln ist Giersch eine wertvolle Nahrungsquelle. Die aromatischen jungen Blätter können wie Salat oder Spinat zubereitet werden. Folgender Merkspruch hilft dabei, Giersch zu erkennen: „Drei, drei, drei – bist beim Giersch dabei!“ Denn Giersch hat einen dreikantigen Stiel, an dem drei mal drei Blätter wachsen.
Löwenzahn
Mit seinen leuchtend gelben Blüten ist Löwenzahn nur schwer zu übersehen. Ihren Namen verdankt die Pflanze den gezackten Blättern, die an die Zähne von Löwen erinnern. Zur Blütezeit im Frühjahr bietet sie Bienen ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Darüber hinaus sind die Samen bei Vögeln, wie dem Stieglitz, sehr beliebt. Als Zutat für einen Salat eignen sich die jungen Blätter – und aus den Blüten kann ein honigähnlicher Sirup hergestellt werden.
Gundermann
Die Pflanze aus der Familie der Lippenblütler hat auch im Winter grüne Blätter. Gundermann breitet sich im Garten schnell über große Flächen aus und da seine Ausläufer sehr lang werden können, bezeichnet man ihn auch als Erdefeu. Dank seiner flachen Wurzeln kann er den Boden vor Abtragung schützen. Die kleinen blauen bis violetten Blüten liefern Nektar sowie Pollen für Bienen und Co. und schmecken als Salatzugabe köstlich.
#zukunftleben: Samentüten-Aktion
Seit 2014 engagiert sich EDEKA Südwest mit der Samentüten-Aktion für den Schutz von Insekten. Und auch in diesem Jahr erhielten Kundinnen und Kunden am 20. März in teilnehmenden Märkten eine Samentüte gratis (ab einem Einkauf im Wert von zehn Euro und solange der Vorrat reichte). Nach dem Aussäen im Garten oder in Töpfen auf dem Balkon wachsen Blumen, die den kleinen Nützlingen Nahrung bieten. Seit Beginn der Aktion wurden über 6,3 Millionen Samentüten verteilt. Das ergibt eine Blühfläche von insgesamt mehr als 12,7 Millionen Quadratmeter, eine Fläche so groß wie 1.781 Fußballfelder.
Darum sind Unkräuter wertvoll
Wenn Sie in Ihrem Garten auch etwas für die Natur tun wollen, sollten Sie Unkraut nicht grundsätzlich bekämpfen, sondern die Pflanzen an bestimmten Stellen einfach mal wachsen lassen. Das muss ja nicht unbedingt im Rosenbeet sein, aber zum Beispiel unter einer Hecke. Denn von Löwenzahn, Brennnessel und Co. profitieren nicht nur Wildtiere, sondern auch wir Menschen.
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#zukunftleben: Garten und Balkon naturnah gestalten
Unkräuter wachsen zu lassen, ist nur eine von vielen Möglichkeiten, die Artenvielfalt zu fördern. Was Sie im Garten und auf dem Balkon sonst noch tun können, um einen Beitrag zum Naturschutz zu leisten, verraten wir Ihnen in unserem Beitrag.