Besondere Bäume im Südwesten

Sie bieten vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum, reinigen die Luft und trotzen den Naturgewalten. Bäume ziehen uns Menschen bereits seit Jahrtausenden in ihren Bann. Wir stellen Ihnen hier sechs besondere Exemplare aus dem Südwesten vor. 

„Nichts ist für mich mehr Abbild der Welt und des Lebens als der Baum. Vor ihm würde ich täglich nachdenken, vor ihm und über ihn …“, schrieb der deutsche Dichter Christian Morgenstern. Über Bäume kann man tatsächlich sehr lange nachdenken, denn sie sind faszinierende Lebewesen. Ganz nüchtern betrachtet, ist ein Baum eine langlebige Pflanze, die sich aus einem Samen entwickelt. Ein Baum besitzt einen verholzten Stamm und verzweigt sich in der Regel ab einer bestimmten Höhe und bildet eine sogenannte Krone aus belaubten Zweigen. Über 73.000 verschiedene Baumarten soll es weltweit geben, wobei viele noch auf ihre Entdeckung warten. Wie gut Sie sich mit unseren heimischen Baumarten auskennen, können Sie bei unserem Baumquiz testen.

Warum Bäume wichtig sind

Ob als nachwachsender Energielieferant oder als Bau- und Rohstoff – wir Menschen nutzen das Holz der Bäume schon seit Jahrtausenden. Darüber hinaus sind Bäume und Wälder für unser Klima wichtig, weil sie Sauerstoff produzieren, die Luft reinigen, Wasser filtern, Erosion verhindern sowie CO2 binden. Und natürlich sind Wälder komplexe Ökosysteme, auf die zahlreiche Tier- und Pflanzenarten angewiesen sind. Wir Menschen gehen gerne zur Erholung in den Wald, zum Wandern, Sporttreiben oder Spazierengehen. Oder wie wäre es mal mit „Shinrin yoku“ – Waldbaden? Dieser Trend aus Japan ist mittlerweile auch in Deutschland angekommen.

Der Tag des Baumes

Wussten Sie, dass es sogar einen Tag des Baumes gibt, um darauf aufmerksam zu machen, wie wertvoll Bäume für Mensch und Umwelt sind? Die Idee dazu entstand bereits Mitte des 19. Jahrhunderts. Und zwar im baumarmen Bundesstaat Nebraska in den USA. An einem festen Tag sollten möglichst viele Baumpflanzungen durchgeführt werden. Am 27. November 1951 beschlossen schließlich die Vereinten Nationen, den Tag des Baumes ins Leben zu rufen. In Deutschland wird der Tag des Baumes seit 1952 immer am 25. April begangen.

6 besondere Bäume im Südwesten

An der Bergstraße in Südhessen steht die Ruine von Schloss Auerbach. Und auf einer Mauer der unter Denkmalschutz stehenden Burg ist vor über 300 Jahren ein kleiner Samen gelandet. Dieser Samen hat sich zu einer Waldkiefer entwickelt, die mit ihren Pfahlwurzeln fest in der Mauer verankert ist. Waldkiefern brauchen viel Licht. Sie gedeihen daher besonders gut an Extremstandorten, an denen andere Baumarten sie wortwörtlich nicht in den Schatten stellen können. Ihren Wasserbedarf deckt die Waldkiefer nur durch Regen und Wasser aus der Luftfeuchtigkeit, das an ihren Nadeln kondensiert und auf die Wurzeln tropft. Aufgrund der kargen Umgebung ist der Baum allerdings nur etwa sieben Meter hoch gewachsen und ähnelt einem Bonsai, allerdings in Übergröße.

Wer mit über 67 Metern als höchster Baum in Deutschland gilt, hat auch einen eigenen Namen verdient. Die Rede ist von „Waldtraut“ vom Mühlwald. Eine Douglasie, die seit 1913 im Freiburger Stadtwald im Mühlwald bei Günterstal steht. Als dreijähriger Setzling wurde Waldtraut damals gepflanzt und wächst seitdem munter weiter. Douglasien gehören zu den immergrünen Nadelbäumen und stammen ursprünglich aus Nordamerika. Sie wurden Anfang des 20. Jahrhunderts versuchsweise im Schwarzwald gepflanzt, um die Vielfalt an Baumarten zu erweitern. Und wie man an Waltraut sieht, mit Erfolg. Welche anderen Baumarten noch typisch für den Schwarzwald sind und wie sich klimatische Veränderungen auf den Wald auswirken, erfahren Sie hier: Der Schwarzwald im Umbruch.

Vor der Agathakapelle in Hochmössingen, einem Ortsteil von Oberndorf, steht eine ganz besondere Sommerlinde. Ihr Stamm misst im Umfang rund 7,90 Meter und ist innen komplett hohl. Trotzdem treiben ihre Äste im Frühjahr immer wieder neue Blätter aus. Beim genauen Alter des imposanten Baumriesen sind sich die Fachleute uneins: etwa 600 Jahre, vielleicht noch älter, soll er sein. Im Volksmund wird der Baum auch „Käppeles-Linde“ genannt und könnte einer der ältesten Bäume Baden-Württembergs sein. 2020 wurde die Käppeles-Linde sogar als Nationalerbe-Baum ausgezeichnet. Die Deutsche Dendrologische Gesellschaft (DDG) verleiht diese Auszeichnung seit 2019 an außergewöhnliche, alte Bäume in Deutschland, um das Bewusstsein für diese zu schärfen und ihre Erhaltung und Pflege zu fördern.

„Baum des Todes“ wird die Europäische Eibe auch genannt. Denn fast alle ihre Pflanzenteile sind hochgiftig. Eiben gibt es schon seit 150 Millionen Jahren in Europa und ihr hartes und zähes Holz wurde früher gerne zur Herstellung von Werkzeugen verwendet. So trug beispielsweise die berühmte Gletschermumie „Ötzi“, die 1991 gefunden wurde, einen Bogenstab aus Eibenholz bei sich. Bei den Kelten galt die Eibe als heilig und die Germanen nutzten ihre Zweige, um Unheil und bösen Zauber abzuwehren. Heutzutage sind die Nadelbäume bei uns eher selten geworden. Ein besonderes Exemplar steht auf dem Gelände des Hofguts „Schloss La Motte“ in Lebach. Diese etwa 14 Meter hohe Eibe wird auf 800–1000 Jahre geschätzt und gehört damit zu den ältesten Bäumen im Saarland.

Direkt vor dem Stadttor von Dausenau am Ufer der Lahn steht eine uralte Stieleiche. 19 Meter Höhe, acht Meter Stammumfang, so lauten ihre imposanten Maße. Ihr Stamm ist hohl und hat mehrere Öffnungen, die mit gusseisernen Gittern verschlossen sind. Sie wird auch als „Tausendjährige Eiche“ bezeichnet, doch ob sie wirklich so viele Jahre auf der Borke hat, ist unklar. Fachleute gehen eher von 700 bis 800 Jahren aus, womit sie immer noch eine der ältesten Eichen Deutschlands ist. Im Mittelalter könnte der Baum auch als Gerichtseiche genutzt worden sein. Unter einem Gerichtsbaum wurde, wie der Name schon sagt, regelmäßig Gericht gehalten. Gewählt wurden dafür sehr alte Bäume, meistens Linden oder Eichen.

Sie ist das Wahrzeichen von Dannenfels, eine über 450 Jahre alte Keschde – so der pfälzische Ausdruck für die Esskastanie. Es waren die Römer, die Esskastanienbäume zusammen mit Weinreben in die Region brachten. Und das milde Klima in der Pfalz ließ beide gut gedeihen. Die „Dicke Keschde“ von Dannenfels gilt als älteste und dickste Esskastanie nördlich der Alpen. Ihr Stamm ist hohl und hat einen Umfang von gut neun Metern. Nur ein Ast des knorrigen Baumes schlägt noch aus und trägt Früchte. Übrigens: Die Esskastanie oder Edelkastanie, wie sie auch genannt wird, ist nicht mit der Rosskastanie verwandt. Erstere gehört zur Familie der Buchengewächse, letztere zur Familie der Seifenbaumgewächse.

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Wälder schützen mit der Baumpflanzkarte – so geht’s:

Wald bedeutet Leben. Deshalb startete EDEKA Südwest bereits 2012 Baumpflanzaktionen im Südwesten, um so zum Erhalt unserer Wälder beizutragen. Seit 2019 können auch Kundinnen und Kunden das Projekt aktiv unterstützen: mit der Baumpflanzkarte. Durch die Nutzung bestimmter Mehrweglösungen beim Einkauf können sie mit der Karte Punkte sammeln. Ist die Karte voll, muss sie nur im Markt abgegeben werden und schon wird ein Baum gepflanzt. Entweder in der Region oder im Waldreservat Chepalungu in Kenia.

#zukunftleben: spannende Fakten über Wälder

Was passiert, wenn ein Baum stirbt? Wie viele Arten finden sich in unseren Wäldern? Und wie alt können Bäume eigentlich werden? Entdecken Sie die Antworten auf diese und weitere Fragen.

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