07.12.2022 – Gelb, lecker, nährstoffreich – so lieben die Deutschen ihre Bananen. Der Pro-Kopf-Verzehr lag in der Bundesrepublik 2020/21 bei 11,6 Kilogramm* – nach Äpfeln landen die Früchte damit auf Platz zwei der beliebtesten Obstsorten. Der Großteil von ihnen wird nach wie vor konventionell angebaut. Um ihren Anbau umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten, starteten EDEKA und WWF 2014 das Projekt für eine „bessere Banane“. Bisher fokussierte sich das Nachhaltigkeitsengagement auf den Anbau in Kolumbien und Ecuador. Nun wird das Gemeinschaftsprojekt ausgeweitet: Ab Dezember sind Projektbananen auch aus Costa Rica in EDEKA-Märkten zu erhalten – in Zusammenarbeit mit der EARTH University in San José/Limón, die Studierende in nachhaltigen Agrarwissenschaften ausbildet.
Im gemeinsamen Bananenprojekt fördern EDEKA und WWF einen nachhaltigeren konventionellen Bananenanbau auf aktuell 19 Farmen in Kolumbien und Ecuador. Zu den Themenfeldern, die Deutschlands führender Lebensmitteleinzelhändler und die Naturschutzorganisation bearbeiten, gehören der Schutz natürlicher Ökosysteme, Wasser- und Abfallmanagement, integriertes Anbaumanagement wie die Förderung der Bodengesundheit, Klimaschutz und soziale Verantwortung.
Nun wurde mit der EARTH University aus Costa Rica ein Partner aufgenommen, der Wissenstransfer und neue Impulse für einen umweltfreundlicheren Anbau ermöglicht. Zugleich wollen die Projektpartner zeigen, dass ihr Ansatz zum konventionellen, umweltschonenderen Anbau auch in einer anderen Anbauregion funktioniert. Ab Dezember können EDEKA-Kundinnen und -Kunden auch Bananen aus dieser Anbauregion erwerben.
Neue Wege für nachhaltigeren Bananenanbau
Für EDEKA bedeutet die Ausweitung um den neuen Partner auch, die Versorgung mit nachhaltigeren Bananen sicherzustellen. Denn auch für den Bananensektor sind die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend spürbar und betreffen die Anbauregionen auf unterschiedliche Weise. Entscheidend für robuste Lieferketten ist daher eine Ausweitung des Projektes über mehrere Anbauländer und Projektpartner. Bei den neuen Anbaugebieten gilt ebenfalls das Verbot aller Pflanzenschutzmittel der WHO Klasse 1a + 1b, die als besonders gesundheitsschädigend gelten. Der Verzicht auf diese Pflanzenschutzmittel ist in Costa Rica allerdings klimatisch bedingt besonders schwer umzusetzen. EDEKA, WWF und die EARTH stellen sich dieser Herausforderung und positionieren sich damit in Costa Rica als Vorreiter.
Bananenprojekt profitiert von Expertise
Die EARTH ist eine private sogenannte Non-Profit-Universität mit Schwerpunkt auf nachhaltige Agrarwissenschaften sowie parallel Betreiber einer kommerziellen Bananenfarm. Sie liegt inmitten des Tieflands von Costa Rica und bildet Studierende aus der ganzen Welt aus. Ein Großteil von ihnen stammt aus ländlichen Regionen. Anspruch der EARTH ist es, dass Absolventinnen und Absolventen nach der Ausbildung zu einer positiven sozioökonomischen und ökologischen Entwicklung ihrer Herkunftsländer beitragen, indem sie ihr Wissen über nachhaltige Anbaupraktiken verbreiten und so Wegbereiterinnen und Wegbereiter werden für eine nachhaltigere, zukunftsfähigere Form der Landwirtschaft. Für das Bananenprojekt macht die Kombination aus universitärer Einrichtung und Bananenfarm die EARTH zu einem Partner mit viel Potenzial. Der universitäre Teil der EARTH wird perspektivisch in die Projektarbeit eingebunden werden, um neue wissenschaftliche Impulse für den umweltschonenderen Bananenanbau zu liefern. Neben dem Wissenstransfer soll außerdem die Kooperation mit den internationalen Studierenden zur Vernetzung und Verbreitung des Wissens über die Projektgrenzen hinaus genutzt werden. Das Thema Nachhaltigkeit ist dabei fest in den Grundwerten der EARTH verankert. Die Belieferung mit Bananen erfolgt zum Beispiel nur an Abnehmer, die die Nachhaltigkeitswerte der EARTH teilen. Insgesamt bietet die Kooperation mit der EARTH University die Möglichkeit für EDEKA und WWF, auf verschiedenen Ebenen auf die Transformation des Bananensektors hinzuwirken. Eine Vision, die alle Projektbeteiligten eint und die sie gemeinsam vorantreiben wollen.
Mehr zum gemeinsamen Bananenprojekt finden Sie hier.
* Statista, Mai 2022